: Allergisch gegen Latex
■ Gummihandschuhe sind der Auslöser
Schon das Aufblasen eines Luftballons kann für Betroffene unangenehme Folgen haben. Mit Hautrötungen, Quaddelbildungen am ganzen Körper, Juckreiz, Atemnot und, in besonders schlimmen Fällen, mit einem plötzlichen Abfall des Blutdrucks, der zum Tode führen kann, reagieren Latex-AllergikerInnen auf Kontakt mit dem Naturprodukt Kautschuk. Wie die Zeitung für Umweltmedizin berichtet, sind Betroffene vor allem in den medizinischen Berufsgruppen zu finden. Schon vier Prozent der Angestellten in Krankenhäusern und Arztpraxen sind, einer finnischen Studie zufolge, als Latex-AllergikerInnen einzuordnen. Vermutet wird, daß diese Zahl in Zukunft noch drastisch ansteigen wird.
Als Auslöser für die Allergie werden die in Kliniken häufig verwendeten Latex-Handschuhe verantwortlich gemacht. Die im Kautschuk vorhandenen Proteine sind es, die zur Überempfindlichkeit des Immunsystems führen können. Einige dieser Eiweiße werden, insbesondere bei den billigeren Handschuhen, durch den Schweiß der Hände von der Gummischicht abgelöst und können so an die Haut abgegeben werden. Durch den zum Teil jahrelangen, intensiven Kontakt mit dem „an sich eher schwach allergenen Stoff“ wird das Immunsystem mit der Zeit so sensibilisiert, daß es zur Krankheitsausbildung kommt.
Verstärkt wird der krankheitsauslösende Effekt des Kautschuks noch durch das Puder, mit dem die Handschuhe innen versehen sind. Das Latex-Allergen geht in die Puderschicht über und wird mit dem beim An- und Ausziehen freiwerdenden Puderstaub eingeatmet. Wolfgang Löhr
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