: Allerbeste Karten
■ betr.: "Der Saddam", taz vom 11.10.90
betr.: „Dear Saddam“,
taz vom 11.10.90
Als ob Weltpolitik ein Kinderspiel ist! Heute rein ins Kuwait und morgen wieder raus! Da stellt sich Rolf Paasch mit seinen herausfordernden Bemerkungen wirklich saublöd an. Er läßt zu viele Fragen ungeklärt und ist ausschließlich bemüht, einen Saddam Hussein zu verarschen und das sollte trotz heiligstem Friedensinteresse unterbleiben!
1.Die Weltöffentlichkeit sollte als erstes grundsätzlich informiert werden, was für ein Staat Kuwait überhaupt ist und ob nicht letztendlich doch die Irakis ein legitimes Anrecht seit früh an auf das Stückchen Land am Persischen Golf haben! (sic!)
2.Als nächstes wäre dem Saddam Hussein nahezulegen, alle seine Waffengeschäfte zu stornieren und schon errichtete Waffenproduktionsstätten von den Lieferanten wieder abbauen zu lassen. Er wäre nicht mehr der tolpatschige Idiot, der sich mörderische Anlagen hat aufschwatzen lassen. Sein Gesicht droht nicht mehr verstrahlt, sondern tatsächlich freundlich strahlend zu werden!
3.Wegen der auch durch Punkt 2 wieder erlangten Liquidität könnte er Arabien insoweit zu einer plötzlich nur noch bewunderten freien Welt machen, indem er statt weiter auf (von allen gierig und deshalb zerstörungswillig erlechztem) Erdöl sofort auf Sonnenenergie- und Erdwärmenutzung setzt!
Saddam Hussein hat die allerbesten Karten, und ich hoffe, daß sie ihm keiner zerschneidet! Klaus A. Wiersig,
Frankfurt am Main
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