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Aller guten Titel sind drei

■ Handball: Kiel kann nicht zum vierten Mal Meister werden

Nach dem 18:21 vorgestern beim TV Niederwürzbach ist für die Handballer des THW Kiel der Traum vom vierten deutschen Meistertitel in Serie ausgeträumt. „Mit sechs Punkten Rückstand auf Lemgo haben wir keine reelle Chance mehr“, kommentierte Trainer Serdarusic die dritte Auswärtsniederlage dieser Saison. Die Schleswig-Holsteiner sind damit auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht.

Vor 3000 Zuschauern in der ausverkauften Sporthalle in Homburg-Erbach scheiterten die Kieler, die insgesamt zehn Strafminuten zu verbüßen hatten, vor allem am überragenden gegnerischen Tormann Lawrow. Der ehemalige russische Olympiasieger und Weltmeister hielt drei Siebenmeter der Kieler Mast und Olsson. Außerdem vereitelte er 14 Torversuche des Gäste-Sturms unter der Führung Wislanders.

In Kiel denkt man jetzt vor allem an die Champions-League. „Wir wollen ins Viertel-Finale“, betont THW-Manager Schwenker. Am Sonntag um 14.30 spielt Kiel beim SKA Minsk in Bad Hersfeld. Dorthin hat der SKA wegen der politisch instabilen Lage in Rußland seine Heimspiele gegen Kiel, Red Star Belgrad und Pfadi Winterthur verlegt.

Mit einem Erfolgserlebnis geht der SG Flensburg-Handewitt ins Achtelfinale des EHF-Pokals. Die Norddeutschen gewannen mit 25:22 gegen den GWD Minden. 3300 Handball-Fans sahen in Flensburg während der ersten Halbzeit eine haushoch überlegene Gastgeber-Mannschaft. Mit Torhüter Holpert, der einen Siebenmeter und 13 scharfe Würfe der Mindener parierte, führte der SG schnell mit 14:7. Nach der Pause geriet der deutsche Vizemeister aber noch einmal ins Straucheln und ließ den Gegner in der Mitte der zweiten Halbzeit auf 17:18 herankommen. Erst durch einen konzentrierten Schlußspurt konnten sich die Flensburger den Sieg sichern.

Das EHF-Achtelfinale beginnt am Sonntag um 10.30 Uhr bei Banik Karvina. Im Vorfeld ärgerten sich die Flensburger nicht nur über die frühe Anpfiff-Zeit, sondern auch darüber, daß die Tschetschenen sich vor dem Spiel überraschend nach Portugal verabschiedet hatten. „Wir hatten keine Chance, unseren Gegner zu beobachten. Wir haben nicht einmal ein Video von der Mannschaft“, schimpfte SG-Geschäftsführer Manfred Werner. Die Tschetschenen haben drei Nationalspieler unter Vertrag und gelten als „eine absolute Spitzenmannschaft. Mit denen werden wir einige Probleme bekommen“, orakelte Werner. Torsten Engelbrecht

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