: Alle für einen
betr.: „Die Bahn: Tiefensee wackelt“, „Was wann gewusst?“,
taz vom 1. 11. 08
Leben wir nicht in einem wunderschönen Staat, in dem an alle gedacht wird und ist. So werden die „oben“ eher und mehr mit Wohltaten bedacht, und die „unten“ müssen dann eben auf selbige verzichten und den von oben gereichten Gürtel enger schnallen. Sie sind ja schließlich auch keine Leistungsträger. Und jetzt mal wieder die Bahn. Hätte man die Gelder, die an den Vorstand ausgeschüttet werden sollen, in kürzere Wartungsintervalle für ICEs gesteckt, wären sie sinnvoller eingesetzt und vor allem die derzeitigen Probleme wohl vermieden worden.
Die taz weist als eines der wenigen Printmedien auf den Zusammenhang zwischen der Tiefensee-Bredouille und einigen anderen Bahn-Aufsichtsrats-Mitgliedern der Arbeitnehmerseite hin. Da taucht dann als Name nicht nur Herr von Randow, inzwischen geschasster Staatssekretär aus dem Verkehrsministerium auf, sondern auch die Herren Dr. Axel Nawrath, Staatssekretär im BM für Finanzen, und Dr. Walther Otremba, Staatssekretär im BM für Wirtschaft. Wenn diese bei der maßgeblichen Boni-Ausschüttungs-Sitzung dabei waren, dann wussten sie auch schon seit Monaten von den zugesagten Wohltaten und haben diese für sich behalten. Legen wir hier das gleiche Recht für alle und den gleichen Maßstab an wie bei von Randow, dann müssten entweder auch diese Herren ihren Hut nehmen oder gleich auch die Chefs Steinbrück und Glos.
WOLFGANG FLADUNG, Bad Camberg