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Alle Stasi-Lehrer werden entlassen

ENTLASSUNGEN

Ost-Berlin. Der Ostberliner Bildungsstadtrat, Dieter Pavlik (SPD), hat die Entlassung von Lehrern angekündigt, die früher bei der Staatssicherheit beschäftigt waren. Sie waren erst von Dezember bis März unter der Regierung von Hans Modrow eingestellt worden. Insgesamt seien in dieser Zeit rund 1.600 Lehrer, darunter ein Drittel alte Stasi -Mitarbeiter, in den Ostberliner Schuldienst übernommen worden. Die neuen Lehrer seien auch aus der Armee, dem SED -Parteiapparat und der FDJ gekommen. Die Weiterbeschäftigung der ehemaligen Stasi-Mitarbeiter sei „politisch und moralisch“ nicht tragbar, sagte der SPD-Politiker. Nur in Einzelfällen könnten sie im Schuldienst belassen werden. „Höchstens ganz junge Männer, die nur wenige Monate bei der Staatssicherheit gearbeitet haben“, würden vielleicht nicht gekündigt. Die ersten Entlassungen seien bereits ausgesprochen worden. Einige der Kündigungen seien allerdings von Ostberliner Arbeitsgerichten aufgehoben worden. Der Bildungsstadtrat hofft aber, daß nach der Vereinigung Berlins und einer damit verbundenen Justizreform diese Rechtsprechung keinen Bestand haben werde. Lehrer, die aus politischen Gründen aus dem Dienst entfernt wurden, sollen laut Pavlik voll rehabilitiert werden.

EAST-ROCK

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