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Alfred Dregger hält bevorstehenden Abbau von Raketen für schädlich

Bonn (ap) - Alfred Dregger, der als möglicher Nachfolger eines künftigen NATO–Generalsekretärs Manfred Wörner in dessen jetzigem Amt als Bundesverteidigungsminister gehandelt wird, nutzte am Donnerstag einen Auftritt bei der nach dem preußischen Kriegsphilosophen benannten „Clausewitz–Gesellschaft“ in Hamburg, Abrüstungsbemühungen der Vergangenheit zu kritisieren und den Kurs weiterer Anstrengungen beim Frieden–Schaffen mit weniger, anderen oder - wenn nötig - mehr Waffen und einer neuen Strategie vorzugeben. In seinem vom Pressedienst der CDU/CSU vorab veröffentlichten Grundsatzreferat stellte Dregger den bevorstehenden Abbau der Mittelstreckenwaffen als schädlich dar, weil er der westlichen Führungsmacht USA erlauben könnte, sich abzukoppeln, einen Krieg in Europa und nicht auf eigenem Boden auszufechten. Ohne die amerikanischen Pershing–2–Raketen und Marschflugkörper, die von europäischem Territorium aus sowjetisches bedrohen, ist nach Ansicht des CDU– Politikers wohl auch die bisherige Bündnis–Strategie im Eimer. Darum muß jetzt eine „Europäische Sicherheitsunion“ her, eine Art Hilfs–NATO mit der Führungsmacht Frankreich. Den deutsch–französischen Verteidigungsrat, der nach Ansicht von Präsident Francois Mitterrand so etwas wie eine Keimzelle künftiger europäischer sicherheitspolitischer Zusammenarbeit werden soll, erwähnte Dregger zwar mit keinem Wort. Daß er freilich genau auf dieses Gremium abzielt, wenn er von Paris ein klares Bekenntnis zur Vorneverteidigung der Bundesrepublik mit (im Manuskript fettgedruckt) „allen“ militärischen Mitteln an der Grenze zum Warschauer Pakt und unverkennbar ein deutsches Mitspracherecht beim Einsatz französischer Atomwaffen verlangt, gilt unter Verteidigungsexperten als sicher.

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