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Aktionäre sind sauer

■ Wollkämmerei-Krise sei „hausgemacht“, das „Mißmanagement“ schuld an Verlusten

Die Aktionäre der Bremer Wollkämmerei (BWK) haben den Vorstand gestern auf der Hauptversammlung des Unternehmens scharf kritisiert. Drei Jahre lang ist den Aktionären keine Dividende gezahlt worden. Auch 1996 gehen sie voraussichtlich leer aus. Der Vorstand rechnet mit weiteren Verlusten. Die Aktionäre zeigten sich „unzufrieden“ und „enttäuscht“. Vertreter der Schutzgemeinschaft für Kleinaktionäre erklärten, die Probleme der BWK seien „hausgemacht und keine Schicksalsschläge“. Der Kurs der BWK-Aktie sei in den vergangenen Jahren von zum Teil über 300 Mark bis auf unter 100 Mark gesunken.

Wie berichtet, liegt der Verlust der BWK für das Jahr 1995 bei rund 15 Millionen Mark. Von ursprünglich 916 Mitarbeitern mußten 179 entlassen werden. Bis September sollen weitere 13 Mitarbeiter entlassen werden. Der Vorstand macht das Sinken der Wollpreise und den Umsatzrückgang im Textilhandel für den hohen Verlust verantwortlich. Eine Erklärung, die die Aktionäre nicht hinnehmen wollten.

Diese Ereignisse seien schließlich „vorhersehbar“ gewesen, kritisierten die Kleinaktionäre. Trotz dieser Kritik wurde der bisherige Vorstandsvorsitzende Christian Georgi mit überwältigender Mehrheit in den Aufsichtsrat der BWK gewählt. Als Nachfolger hat der Aufsichtsrat seinen bisherigen Stellvertreter Gerhard Harder bestellt. kes

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