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Aktion gegen Nazis

■ Bezirksversammlung Bergedorf: Demo wg. DVU / Polizei griff hart durch

Heftige Prügelszenen gestern abend vor dem Bergedorfer Rathaus: Ein Großaufgebot der Polizei versuchte gegen 19 Uhr gewaltsam einen Belagerungsgürtel von rund 300 Demonstranten aufzulösen, um den Bezirksabgeordneten den Weg ins Parlament zu bahnen. Die Demonstranten waren am Nachmittag vors Rathaus gezogen, um vor der konstituierenden Sitzung der Bezirksversammlung gegen den Einzug der rechtsradikalen DVU zu protestieren.

Motto: „Lieber raus auf die Straße als heim ins Reich“. Ein Sprecher der Demonstranten forderte die Abgeordneten auf, ihre Sitzung vor die Tür des Rathauses zu verlegen, um mit den Versammelten über den neuen Nationalismus zu diskutieren: „Die Abgeordneten müssen erklären, wie sie sich künftig ein Leben mit den Faschisten vorstellen. Die Bezirksversammlung kann so heute nicht stattfinden.“

Um 18 Uhr griff die Polizei durch, wollte den Abgeordneten und damit auch der DVU den Weg durch die Menschenketten bahnen. Demonstranten wurden von Beamten weggetragen, es kam zu Rangeleien. Trotz dieses Durchgreifens konnte die Bezirksversammlung mangels Masse nicht beginnen. Auch die beiden DVU-Abgeordneten Ingolf Grötschl und Ursula Winkler waren nicht erschienen. Sie schlichen sich erst spät abends ins Rathaus.

Wenig später die Eskalation: Ohne ersichtlichen Grund räumte nun auch die Polizei den Haupteingang und setzte dabei Schlagstöcke ein. Mehrere Personen wurden festgenommen, vier DemonstrantInnen mit Kopfplatzwunden abtransportiert. Kurz vor Redaktionsschluß zogen die Demonstranten in die Bergedorfer City, um am späten Abend zum Rathaus zurückzukehren.

Kai von Appen

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