: Akte Elf geschlossen
Prozess für 2003 erwartet: Ermittler haben nach sieben Jahren alle Fakten in der Korruptionsaffäre beisammen
PARIS dpa ■ Nach siebeneinhalb Jahren sind die aufwändigen Ermittlungen wegen Veruntreuung und Korruption im Umkreis des früher staatlichen französischen Ölkonzerns Elf abgeschlossen. Davon haben die Untersuchungsrichter gestern die etwa 40 Personen in Kenntnis gesetzt, gegen die im Zusammenhang mit den Elf-Affären ermittelt worden ist. Dabei geht es um Veruntreuung von mehreren hundert Millionen Euro.
Die Betroffenen haben jetzt 20 Tage Zeit, um mögliche Zusatzuntersuchungen zu verlangen. Anschließend geht der Bericht der Untersuchungsrichter an die Pariser Staatsanwaltschaft, die festlegen muss, welche Verdächtigten sie vor Gericht sehen will. Ein Mammutprozess wird im ersten Halbjahr 2003 erwartet.
Zu den Schlüsselfiguren soll Loik Le Floch-Prigent gehören, der von 1989 bis August 1993 den größten Staatskonzern leitete. Die rechte Hand des Elf-Chefs war Alfred Sirven, der auf die Philippinen floh und im Februar 2001 nach Frankreich zurückgebracht wurde. Andre Tarallo soll als „Monsieur Afrique“ an Korruption und Subventionsbetrug beteiligt gewesen sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen