: Afrika für wilde weiße Fantasien
betr.: „Vom Verschwinden der Moto-Taxis“, taz vom 2. 10. 06
Seit mehr als fünf Jahren lebe und arbeite ich nun in Ruanda und habe ihre Artikel immer mit Interesse gelesen. Diesmal aber bin ich etwas enttäuscht. Gehören sie auch zu denen, die der Meinung sind, Afrika solle so bleiben wie es ist, damit wir Weißen unsere wilden Fantasien und unseren Abenteuersinn noch ausleben können? Erleben Sie die täglichen Toten auf Mototaxis in Kigali? Haben Sie bemerkt, dass sich der Verkehr in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht hat? Sind Sie der Meinung, ein paar Tote sind besser als schwitzen unter dem Helm und ein wenig mehr Ordnung im Chaos? Sind Sie der Meinung, ein Mototaxifahrer müsse sich nicht an die Verkehrsregeln halten und nicht unbedingt eine Verkehrsgrundausbildung erhalten? Schade, Herr Johnson. Auch Afrika darf sich entwickeln. Nach seinen Regeln. NATALIE VANNESTE, Kigali, Ruanda