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Afrika braucht Geld für Kampf gegen Aids

„Es gibt genug Pläne. Jetzt muss gehandelt werden“: Auf Aidskonferenz in Burkina Faso fordern UN-Vertreter internationale Unterstützung der afrikanischen Aidsbekämpfung. Nur 30.000 Kranke kriegen derzeit Medikamente

OUAGADOUGOU afp/taz ■ Die 12. afrikanische Aidskonferenz tagt seit Sonntag in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou und hat offiziell das Engagement der Gesellschaft im Kampf gegen Aids zum Thema. Die Aids-Epidemie erfordere „eine massive Antwort, unterstützt von einem starken politischen Engagement und einer totalen gesellschaftlichen Mobilisierung“, sagte Burkina Fasos Staatspräsident Blaise Compaoré in seiner Eröffnungsrede. „Die Medikamente gehören dem Norden, die Kranken belasten den Süden“, kritisierte er und rief zu „neuen Solidaritäten“ auf internationaler Ebene auf.

Lediglich 30.000 Aidskranke in Afrika werden derzeit mit Tritherapien behandelt, sagte Peter Piot, Direktor des UN-Aidsprogramms Unaids. Dies sei eine „winzige“ Zahl. Nach UN-Schätzungen sind in Afrika dieses Jahr 2,3 Millionen Menschen an Aids gestorben. Piot forderte „massive internationale Unterstützung“ für Afrikas Kampf gegen die Seuche.„Die Planungsphase ist vorbei. Es gibt genug Pläne. Was zu tun ist, ist bekannt. Jetzt muss gehandelt werden. Afrika ist bereit, aber finanzielle Unterstützung der reichen Länder ist unerlässlich“, so Piot.

Stephen Lewis, UN-Sonderbeauftragter für Aids in Afrika. sagte: „Das Geld ist da. Man muss sich nur entscheiden, es freizugeben. Wäre ich ein afrikanischer Führer, würde ich allmählichdie Geduld verlieren.“ Ghanas Expräsident Jerry Rawlings kritisierte, dass der von der UNO ins Leben gerufene Fonds zum Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria bisher erst 1,5 Milliarden Dollar von geplanten 10 Milliarden umfasse.

Selbst mit Preissenkungen von bis zu 90 Prozent bleiben die Aidsmedikamente der großen Pharmakonzerne für die meisten afrikanischen Aidskranken zu teuer, meinen Experten. „Der Zugang zu antiretroviralen Therapien ist möglicherweise eine Utopie, aber eine notwendige Utopie“, sagte der Arzt Aliou Sylla aus Mali und verlangte eine panafrikanische Kampagne für kostenlose Aidsmedikamente. D.J.

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