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Afghanische Guerilla verstärkte Angriffe

■ Mudjaheddin berichten von Angriffen afghanischer Truppen / Nadschib verurteilt Verstöße gegen Waffenruhe

Islamabad/Kabul (ap) - Entgegen der von der afghanischen Regierung einseitig verkündeten Waffenruhe sollen Regierungssoldaten nach Angaben von Mudjaheddin am Wochenende erstmals wieder Guerillaeinheiten angegriffen haben. Die Mudjaheddin fügten hinzu, sie hätten ihre Angriffe in vielen Landesteilen verstärkt, um so ihre Ablehnung des Waffenstillstands zu betonen. In der westpakistanischen Stadt Quetta teilten Sprecher von Mudjaheddin ergänzend mit, ihr Stützpunkt in der Nähe der südafghanischen Stadt Kandahar sei am Wochenende von Panzern angegriffen worden. Daraufhin sei es zu erbitterten Kämpfen gekommen. Der Leiter des Afghanischen Informationszentrums der moslemischen Guerillas in Peshawar, Said Madschrooh, sagte: „Wenn überhaupt, dann wurden die Kämpfe verschärft. Es gibt keinen Waffenstillstand.“ Der afghanische Parteichef Nadschib hatte bei Verkündigung der Waffenruhe gedroht, gegen weiterhin kämpfende Mudjaheddin militärisch vorzugehen. Auf die sowjetischen Truppenbewegungen in und um Kabul angesprochen, sagte Nadschib: „Wir haben einen Waffenstillstand ausgerufen, aber keinen Verzicht auf militärische Bewegungen. Unsere Regimenter können ihre Standorte wechseln.“ Am Samstag war der sowjetische Erste Stellvertretende Außenminister Anatoli Kowalew und am Sonntag der Unterstaatssekretär im US–Außenministerium, Michael Armacost, zu getrennten Gesprächen mit der pakistanischen Regierung in Islamabad eingetroffen. Aus Kreisen der Begleitung Armacosts verlautete, es sei weder eine Begegnung beider Politiker noch eine Dreierkonferenz mit pakistanischen Regierungsbeamten geplant.

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