BUNDESWEHRSOLDATEN IN NORDAFGHANISTAN : Afghanische Angreifer niedergeschossen
BERLIN | In die gewaltsamen Zusammenstöße vor dem Bundeswehrstützpunkt im nordafghanischen Talokan sind deutsche Soldaten stärker verwickelt gewesen, als bisher bekannt. Laut Verteidigungsministerium hätten Soldaten am Mittwoch nicht nur Warnschüsse und Schüsse auf die Beine gewalttätiger Demonstranten abgegeben, sondern in drei oder vier Fällen „in den Rumpfbereich“ oder auf Arme und Hände geschossen. „In einem Fall ist nach derzeitiger Erkenntnis ein Treffer im Hals-Kopf-Bereich nicht auszuschließen“, heißt es in der Mitteilung.
Laut Ministerium gebe noch keine abschließende Bewertung des Vorfalls. Die Untersuchungen liefen noch. Es sei aber unstrittig, dass die Soldaten aus einer „Selbstverteidigungslage“ heraus geschossen hätten. Die afghanischen Demonstranten hätten sich durch Warnzeichen und -schüsse nicht stoppen lassen. Ein Soldat sei mittelschwer, zwei weitere seien leicht verwundet worden. Auch fünf afghanische Wachen wurden verletzt. Am Mittwoch war es vor dem Camp zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. (dapd)