: Ärzten geht es nur um sich
betr.: „Standesdünkel kommt vor dem Fall“
Im gegenwärtigen Streik der Ärzte geht es den Ärzten vor allem um ihre eigene Berufsgruppe und um ihre Vorherrschaft im Gesundheitswesen. Der Marburger Bund entsolidarisiert sich und schafft es nicht, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Dabei liegen die Chancen dieses Streiks gerade darin, Einfluss auf die zukünftige Gesundheitspolitik zu nehmen. Neue Konzepte mit visionären Anteilen, die Aspekte wie Hierarchie und Vormundschaft ausblenden, mit neuen Personalkonzepten und einer koordinierten Zusammenarbeit aller im Gesundheitswesen beteiligter Berufsgruppen sind langfristig bessere Lösungen, als kurzfristig mehr Geld, dafür aber immer noch den feudalen Chefarzt vor der Nase. Aber statt sinnvolle, zukunftsweisende Dialoge zu führen, geht es dem Marburger Bund um Macht. SABINE KALKHOFF, Hamburg