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Ärzte für Heroinabgabe

■ Modellversuche könnten 3.000 Süchtigen helfen. Betreuung im Krankenhaus geplant

Bonn (AP) – Die Bundesärztekammer hat gesetzliche Grundlagen für Modellversuche gefordert, bei denen Heroin an Abhängige kontrolliert abgegeben wird. Der Vorsitzende des Ausschusses „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer, Ingo Flenker, erklärte, von den rund 140.000 Drogenabhängigen in Deutschland könnten jährlich etwa 3.000 Schwerstabhängige an Modellprojekten teilnehmen. Die Betreuung könnte in Ambulanzen von Krankenhäusern erfolgen.

Die im Jahr anfallenden Kosten von schätzungsweise zwei Millionen Mark sollten die Krankenkassen übernehmen, schlug Flenker vor. „Ein Drogensüchtiger ist ein kranker Mensch, dem geholfen werden muß, wie es dem Stand der medizinischen Erkenntnisse entspricht.“ Die Grünen begrüßten den Vorstoß der Ärztekammer. Dagegen betonte Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer gestern, die bereits zulässige Abgabe von Methadon an Süchtige sei „der erfolgversprechendere Weg“.

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