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Ärger der Lehrer I

Dienst nach Vorschrift, Resolutionen und notfalls Klagen vor Gericht: Hamburgs Lehrergewerkschaften protestieren gegen mehr Arbeit und weniger Stellen

Im Konflikt um die angekündigte Lehrerarbeitszeiterhöhung hat sich gestern der Chef des Hamburger Beamtenbundes zu Wort gemeldet: „Die Senatoren haben in Jesteburg nicht gewusst, was sie beschließen“, sagte Gerd Tiedemann. Lehrer seien 1988 bei der Verkürzung der Beamtenarbeitszeit von 40 auf 38,5 Stunden – die mit niedrigen Tarifabschlüssen erkauft wurde – ausgenommen worden. „Es ist zynisch, ihnen jetzt mit dem Argument der 40 Stunden Mehrarbeit zu verordnen“. Sollte es dazu kommen, würde der Beamtenbund für den Deutschen Lehrerverband (DL) vor Gericht ziehen. Ab Pfingsten, das kündigte Hamburgs DL-Sprecher Arno Becker an, werden die rund 5000 im DL organisierten Pädagogen Dienst nach Vorschrift machen: Möglicherweise müssten deshalb Klassen- und Projektreisen ebenso abgesagt werden wie die Teilnahme an „Jugend forscht.“

Dies sei ein „Warnschuss“, der notfalls das ganze Schuljahr andauern werde. Becker forderte den Senat auf, die Schulen von kurzfristigen Sparmaßnahmen zu verschonen. Allein bis 2005 kämen 7000 zusätzliche Schüler hinzu, für die man 500 Lehrer benötige. Das Abitur nach 12 Jahren koste 120 Stellen extra. Becker: „Wir fordern, die Schulzeitverkürzung auf die nächste Legislatur zu verschieben.“ Denn dann sinken die Schülerzahlen wieder. Darüber hinaus fordert der Verband, die rund 400 Referendare, die zum 1. August ihre Ausbildung beenden, in den Schuldienst zu übernehmen.

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht mobil: Sie ruft für heute zur Aktion „Es schlägt 13“ auf. In der Pause vor der sechsten Stunde sollen sich alle Hamburger Lehrer in ihren Kollegien zusammenfinden und eine Resolution verabschieden. Außerdem haben sie in einem offenen Brief an Bürgermeister Ole von Beust (CDU) die Bildungspolitik des Senates kritisiert. KAJ/SAN

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