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Ältere Mieter aufgeschreckt -betr.: Verkauf der bremischen, diverse taz-Artikel

Verkauf der Bremischen, diverse taz-Artikel

Sie berichten, daß über den Verkauf der Bremischen beraten wird. Ältere Mieter sind erschreckt. Ein Thema für die Seniorenvertretung! Sie hat die Aufgabe, die Interessen älterer Bremer gegenüber der politischen Macht wahrzunehmen. Am 18. April 1996 befaßt sich der Arbeitskreis „Politik“ mit dem Thema. Klaus Henning Schaadt, Sprecher des Arbeitskreises, nimmt Kontakt mit der Bremischen auf und lädt den kaufmännischen Geschäftsführer Hermann Fuhse zur Sitzung des Arbeitkreises ein.

Die Bremische Gesellschaft zur Förderungen des Wohnungsbaus wird 1953 gegründet. Ziel: Wohnraum für Bremer schaffen. Wirtschaftlich Schwache und Personen, die von Vermietern nicht „akzeptiert“ werden, genießen Vorrang.

1973 wird der Gesellschaftszweck erweitert. Die Bremische heißt jetzt Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung und Wohnungsbau. Nun kann die BREMISCHE ihren Sachverstand für städtebauliche und hoheitliche Aufgaben nutzen.

Die Seniorenvertreter fragen sich: „Was folgt für die Mieter und für Bremen, wenn die Bremische zu 49,5% (wie vom Senat beschlossen) oder zu einem höheren Prozentsatz an private Unternehmer verkauft wird?“ Die häufigste Antwort: „Der Erlös für Bremen ist gering, das Risiko für die Mieter jedoch unzumutbar hoch.“ Aber nicht nur die Mieter sind im Risiko: Die Bremische erledigt Aufgaben für Bremen. Dem Sozialamt gibt sie Wohnungen für Menschen, die sich auf dem Markt nicht mehr selbst helfen können. Kasernen werden zu Wohnungen. Städtischer Grundbesitz wird verwaltet, städtische Gebäude bewirtschaftet. Asylbewerber, Kriegsflüchtlinge, Zuwanderer werden beherbergt, „Überlasthäuser“ und „Übergangswohnheime“ werden für solche Menschen errichtet und finanziert. Städtebauliche Änderungen werden in Huckelriede und am ehemaligen TÜV-Gelände in Hastedt vorbereitet.

Hoheitliche, planerische und verwaltende Aufgaben, die in verschiedenen senatorischen Behörden zu erledigen wären, vermischen sich und werden von der Bremischen ganzheitlich, professionell, kostengünstig bewältigt. Deshalb fordert die Seniorenvertretung, daß weniger als 50% des Kapitals der Bremischen verkauft wird, damit negative Folgen verhindert werden. Dabei wird eine „bremische“ Lösung vorgezogen: enge Beziehung zwischen Käufer und der Stadtgemeinde Bremen. Dann bleiben Ziele und Methoden der Bremischen unverändert. Ein neuer Eigentümer, der nichts als Gewinn machen will und sich um Bremen nicht kümmert, kann Unheil anrichten. Besonders dann, wenn er mehr als 50% des Kapitals in die Hände bekommt!

Johann Lohmann

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