: Advent ohne Reue
Heute ist der 13. Dezember – und wieder öffnet sich ein Türchen in unserem rechtgläubigen Adventskalender. Es gibt Ausblick auf ein unvergessliches Ereignis im äußersten Nordosten.
Dass die Militärs seit der Einnahme Jerichos und den Janitscharenzügen das herzergreifende und erschütternde Pfeifen, Blasen und Trommeln nicht verlernt haben, beweist heute das Heeresmusikkorps 14 in der – laut kommunaler Werbung „am Kreuzungspunkt der Bundesstraßen B 194 und B 110“ gelegenen Hansestadt Demmin. Um 19.30 Uhr wird Oberstleutnant Karl Kriner dortselbst seine „klingenden Botschafter“ aus Neubrandenburg zackig ins Adventskonzert führen, und zwar in der berühmten backsteingotischen Bartholomäi-Kirche, die dort schon im 14. Jahrhundert stand und seit dem Dreißigjährigen Krieg von militärischem Unbill weitest gehend verschont blieb. Bis spätestens 21 Uhr will er die vorpommersche Bevölkerung mit „Hosianna“, „Stille Nacht“ und Händels „Tochter Zion“ zum Rückzug bewegt haben. Dann steuert der gebürtige Oberbayer mit seiner Truppe das zwei Tagesmärsche entfernte Pinnow bei Schwerin an. Dort lautet der Einsatzbefehl allerdings bloß auf Kammermusik.