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Ach!chäologenleid

Des Archäologen Todfeind ist der Bauherr. Er bringt die jahrtausendealte Ordnung der Erdschichten durcheinander und verschüttet karolingische Scherben auf Nimmerwiedersehn. „Überall wird geschachtet,“ klagte Landesarchäologe Prof. Rech gestern gegenüber der Presse, dann klagte er noch ein wenig über die 5 1/2 Stellen, mit denen er die zutage tretenden Bremer Bodenschätze retten muß und das verfügbare Kleingeld. Aber eigentlich stellte er eine glänzende Broschüre vor: die 2.Folger der „Bremer Archäologischen Blätter“, eine Leistungsbilanz der Ausgrabungsjahre 92/ 93.

Das archäologische Großereignis in Bremen war natürlich die Entdeckung der Kogge bei Kanalbauarbeiten an der Schlachte. Für die Geschichte des Schiffsbaus (erste Heckruderanlage) ist der Fund ebenso wichtig wie für die Geschichte der Weser. Zahlreiche Lederfunde veranlaßten übrigens die Handwerkskammer als Vertreterin Bremer Schuster zu einem Drucckostenzuschuß. Weitere Grabungen in Grambke belegten erneut, daß die dortigen sächsischen Siedler des 2. bis 5. Jahrhunderts die Urväter der Angelsachsen waren. U.a. entdeckte man Webgewichte und Spinnwirteln. Ein Vorbericht widmet sich der Grabungsstelle an der Schwachhauser Heerstraße, einer karolingischen Wurt, die jetzt (“ach!“) bebaut wird. Hier fand man die schmucke Sonnenuhr von 1697. Bus/Foto:Vankann

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