■ Vereinte Nationen geben Ruanda auf: Abzug von Blauhelmen hat begonnen
Nairobi/Genf (AFP) – Die UNO zieht die meisten ihrer Blauhelmsoldaten aus Ruanda zurück. In der Nacht zu gestern beschloß der UN-Sicherheitsrat eine drastischen Verkleinerung der UN-Mission UNAMIR auf maximal 300 Personen. Bereits gestern wurde mit dem Abzug von rund 1.000 Blauhelmen begonnen. Die zurückbleibenden UN-Soldaten sollen versuchen, einen Waffenstillstand zwischen der Regierung und den Tutsi-Rebellen der Patriotischen Front zu erreichen. Nach Angaben des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge flohen bisher 100.000 Menschen in Nachbarstaaten. Mit dem Rückzug gesteht die UNO nach Einschätzung von politischen Beobachtern ihre Hilflosigkeit angesichts der seit zwei Wochen anhaltenden Gemetzel ein. Vertreter der britischen Hilfsorganisation Oxfam waren über den Beschluß „entsetzt“.
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