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Archiv-Artikel

Abwechslung fürs Ökostrom-Portfolio

Die württembergische KWA Kraftwärmeanlagen GmbH bietet einen weiteren Fonds mit Holzheizwerken und effizienten BHKW an. Die Mindestbeteiligung liegt bei 5.000 Euro plus Agio in Höhe von 5 Prozent

Die Strompreise, die der Abnehmer zahlt, richten sich nach regionalen Preisen

Beteiligungsangebote für Windkraftanlagen gibt es viele. Auch Solarfonds werden immer zahlreicher. Wer als Freund des Ökostroms aber darüber hinaus sein Portfolio streuen möchte, dem bieten sich bislang nur wenige Möglichkeiten. Ein aktuelles Projekt kommt nun aus renommierter Hand im württembergischen Bietigheim-Bissingen: Die Firma KWA Kraftwärmeanlagen GmbH hat einen neuen Fonds aufgelegt, in dem zwei Holzheizzentralen, vier Blockheizkraftwerke und eine Photovoltaikanlage zusammengefasst wurden.

Seit Gründung des Unternehmens 1993 hat die KWA bereits elf Kommanditgesellschaften mit 35 Projekten realisiert. Dabei handelt es sich zum Großteil um Blockheizkraftwerke und Holzheizungen. Aber auch eine Wasserkraftanlage und zwei Energiesparprojekte wurden bereits umgesetzt. Die Anlagen stehen fast ausschließlich in Baden-Württemberg.

Die neue Kommanditgesellschaft in Form der klassischen GmbH & Co KG wird Investitionen in Höhe von 3,3 Millionen Euro tätigen, wovon 1 Million Euro an Eigenkapital durch Anleger finanziert werden soll. Die Mindestbeteiligung liegt in der Regel bei 5.000 Euro, zuzüglich eines Agios in Höhe von 5 Prozent. Kommanditisten, die bereits an einer der früheren Gesellschaften der KWA beteiligt sind, bezahlen nur das halbe Agio. Anleger mit Wohnsitz in Freiburg können sich bereits ab einem Betrag von 1.000 Euro beteiligen, was ein Entgegenkommen gegenüber der Christengemeinde Freiburg ist, auf deren Dach die Solaranlage des Fonds installiert wird. Wie die meisten Energieprojekte hat auch dieses eine Laufzeit von 20 Jahren. Die prognostizierten Ausschüttungen liegen bei 244 Prozent der Einlage, wodurch sich eine Vorsteuer-Rendite von etwa 8 Prozent (Methode interner Zinsfuß) ergibt. Vertragspartner des Fonds sind überwiegend öffentliche Einrichtungen, wie Sport- und Schulzentren. Damit ist die Abnahme der Wärme auch langfristig bestmöglich gesichert; private Unternehmen gelten wegen des Insolvenzrisikos stets als weniger sichere Vertragspartner. Das Geschäftsmodell basiert auf dem Prinzip des Anlagen-Contractings: Die KG betreibt die Kraftwerke und verkauft Wärme und Strom an die Abnehmer. Die ersten Projekte sind bereits in der Realisierung; zur bevorstehenden Heizperiode werden die meisten Anlagen in Betrieb sein.

Die wesentlichen Chancen und Risiken des Projektes liegen in den Energiekosten. Von Seiten der Brennstoffkosten wurden die Risiken abgesichert, indem der Arbeitspreis in den Wärmelieferverträgen an die Rohstoffpreise (Holz, Öl, Gas) gekoppelt wurde. Die Strompreise, die von den Abnehmern zu zahlen sind, richten sich nach den Preisen des regionalen Versorgers – steigt also der Preis für die Endkunden, steigen auch die Einnahmen der Gesellschaft. Sinkt der Preis, gehen auch die Erträge zurück. Neben den ökonomischen Rahmendaten sind auch die ökologischen Gewinne wichtig: Mehr als 1,2 Millionen Liter Heizöl beziehungsweise Kubikmeter Erdgas werden nach Angaben der Projektierer jährlich eingespart. Mit einer einmaligen Investition in Höhe von 10.000 Euro kann jeder Anleger somit pro Jahr mehr als 36 Tonnen Kohlendioxid vermeiden – das ist gut das Dreifache dessen, was pro Kopf in Deutschland emittiert wird.

BERNWARD JANZING

Info: www.kwa_ag.de