: Abu Nidals dubioses Geschenk
■ Die aus der PLO ausgeschlossene Gruppe Abu Nidals will am Vorabend des Gipfels von Amman acht Israel–Touristen von einer Yacht entführt haben / Bisher keine Bestätigung
Beirut (afp, taz) - Ein „Geschenk für das palästinensische Volk - wo es auch immer kämpft“ will die von der PLO ausgeschlossene Gruppe Fatah–Revolutionsrat, besser bekannt als Gruppe Abu Nidal, aus Anlaß des arabischen Gipfels in Amman präsentieren. Ein Kommando der Gruppe habe vor der Küste des Gaza–Streifens eine Jacht aufgebracht und die Passagiere als Geiseln genommen, erklärte ein Sprecher der Gruppe am Sonntag in Beirut. Der Sprecher der Gruppe Abu Nidal, Walid Khaled, behauptete, daß sechs Erwachsene mit belgischen und gleichzeitig israelischen Pässen und zwei hebräisch sprechende Kinder gefangengenommen worden seien. Die Gefangenen befänden sich inzwischen auf einem Stützpunkt im Libanon. Über den Zeitpunkt der Entführung wurde nichts bekannt. Inzwischen bestätigte die belgische Regierung, daß vier der von den Entführern angegebenen Namen tatsächlich die Namen belgischer Bürger sein könnten. In Tel Aviv bestritt die israelische Regierung, daß die Geiseln israelische Bürger seien, noch überhaupt als Touristen in Israel gewesen seien. Walid Khaled hatte angekündigt, dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes eine Kontaktaufnahme mit den Geiseln zu ermöglichen.
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