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Abschied vom Schachtelkino

■ Ufa-Theater-AG baut zweites Multiplex-Kino in Hamburg

Die Zeit der Schachtelkinos soll nun auch in Hamburg dem Ende zugehen. Gestern stellte Volker Riech, Aufsichtsratsvorsitzender der Ufa-Theater-AG, die Zukunftspläne für Hamburgs größtes Schachtelkino, den Ufa-Palast am Gänsemarkt, vor. Am Jahresende wird das 1963 errichtete und hernach vielfach umgebaute Haus abgerissen, wobei jedoch die Bürohaus-Fassade am Gänsemarkt erhalten bleibt. Bis zum Frühjahr 1996 will die Ufa-Theater-AG hier für 40 Millionen Mark ein Multiplex-Kino mit 3.400 Plätzen errichten. Statt bisher 17 Kinosälen wird es dann nur noch elf Säle geben, der größte mit 835 Plätzen und einer Leinwand von 200 Quadratmetern.

Schon in den 30er Jahren wurde im damaligen Kino am Gänsemarkt mit Variete-Shows der Ereignis-Charakter einer Lichtspielbühne gepflegt, nun will auch Riech im künftigen Ufa-Palast diverse Kleinkunst-, Musik- und andere Sonderveranstaltungen anbieten. Dazu soll das multifunktionale Kino 2, „Auditorium“ genannt, dienen, in dem auch experimentelle Filme gezeigt werden sollen. Als Premierenkino bekommt der neue Ufa-Palast ein Foyer von 2.000 Quadratmetern, das, so Riech, viel Platz zum „Sehen und Gesehenwerden“ bietet.

Zur Büschstraße ist eine gläserne Fassade geplant, die großzügig Ein- und Ausblicke gewähren soll. Die Ufa-Theater GmbH, Deutschlands größter Kinobetreiber, plant auch, das City und Savoy am Steindamm auszubauen. Schon im November 1994 wird das zum Multiplex umgebaute Grindel-Kino eröffnen. Zusammen mit dem von Hans-Joachim Flebbe geplanten Cinemaxx-Kino am Dammtor teilen sich in Hamburg dann drei Kinopaläste die Besucherscharen.

jkn

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