: Abschiebung nach „Afrika“
■ Ausländerbehörde schiebt mit Privathilfe ab / Vorgesetzter skeptisch
Not macht erfinderisch. Weil die Bremer Ausländerbehörde immer wieder Schwierigkeiten mit der Abschiebung abgelehnter afrikanischer Asylbewerber hat, weil sich ihre Nationalität nicht klären läßt, soll die Ausreise jetzt einfach irgendwohin auf dem Kontinent führen. „Die Ausländerbehörde beabsichtigt, den Betroffenen mit Hilfe eines Privatunternehmens mit deutschen Papieren nach Afrika auszufliegen, um dort seine Staatsangehörigkeit zu klären.“ So steht es in einem Haftbeschluß des Bremer Amtsgerichts.
Vor Gericht hatte die Ausländerbehörde dieses Verfahren so angepriesen: Der Westafrikaner wird, von zwei Bundesgrenzschutz-Beamten begleitet, nach Abidjan in der Elfenbeinküste geflogen. Dort bleibt er solange unter Bewachung im Transitbereich des Flughafens, bis das Bremer Privatunternehmen Pandi Services ihm einen gültigen Paß für irgendein westafrikanisches Land beschafft hat. Pandi weiß offenbar, wie man in der Elfenbeinküste Papiere organisiert, die Firma befaßt sich ansonsten im Auftrag von Reedereien mit der Rückführung blinder Passagiere.
Der Vorgesetzte der Ausländerbehörde, Stadtamts-Leiter Hans-Jörg Wilkens, ist allerdings skeptisch, ob die Papiere nicht womöglich mit Bestechungsgeldern beschafft werden. Deshalb hat er das geplante Abschiebeverfahren nach „Afrika“ erstmal gestoppt und beim Bundesinnenministerium eine Stellungnahme beantragt. Die liegt noch nicht vor. Wilkens: „Nur wenn unsere Bedenken vom Innenministerium ausgeräumt werden können, werden wir wie geplant verfahren.“ Ase
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