: Abschiebung ist ein Skandal
betr.: „Abschiebung verhindert“, taz vom 12. 2. 05
Eine Vorstellung dessen, was Zarah Kameli im Iran konkret erwartet, kann sich jeder machen, der die politischen und kulturellen Verhältnisse im Iran nur etwas näher kennt. Ich schäme mich für die oberflächlich-verharmlosenden Stellungnahmen, die sowohl von Seiten des Gerichts wie auch der Landes- und Bundesinstitutionen hier abgegeben worden sind. Ist hierzulande das iranische Gesetzbuch und die Praxis seiner Anwendung wirklich unbekannt? Ist nicht vielmehr die Gegebenheit dieser religiösen Rechtsprechung gerade ein Grund, Zarah Kameli nicht auszuliefern?
THOMAS KELLER, Frankfurt am Main
Die zum Christentum übergetretene Iranerin Zahra Kameli abzuschieben, ist ein Skandal, da nach den Gesetzen der Scharia einem Menschen, der sich vom Islam abgewendet hat und dessen Rückkehr nicht zu erwarten ist, tatsächlich die Todesstrafe droht. Es wäre angemessen, diesen Skandal entsprechend zu behandeln und ausführlich darüber zu berichten. Zahra Kameli darf nicht abgeschoben werden. BIRGIT SCHMIDT, Berlin