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Archiv-Artikel

Abschiebung ins Ungewisse

Von KVA

Die Behörden zeigen kein Erbarmen: Der dreijährige Erwin Karl Tossa aus Reinbek bei Hamburg soll mit seiner Familie nach Togo abgeschoben werden, obwohl er seit seiner Geburt in Hamburg an Epilepsie leidet. In der Elbmetropole ist die Krankheit bisher erfolgreich behandelt worden. „Wenn die Behandlung fortgesetzt wird, besteht auf Dauer die Chance von Anfällen verschont zu bleiben“, sagt Anne Harms von der kirchlichen Füchtlingshilfe „fluchtpunkt.“ Da er in Togo jedoch keine medizinische Versorgung bekommen würde, wären schwere Hirnschädigungen die Folge. Behörden und Gerichte argumentieren indes, der Kleine werde ohne adäquate Behandlung an seiner Krankheit nicht automatisch sterben. Fluchtpunkt hat nun eine Petition an den Bundestag gerichtet und bekommt dabei prominente Unterstützung vom Dortmunder Bundesligaprofi Otto Addo (auf dem Foto mit Erwin). „Es wäre unmenschlich, den kleinen Erwin nach Togo abzuschieben“, sagt Addo. „Es gibt kein funktionierendes Gesundheitssystem, der Kleine wäre seinen Anfällen schutzlos ausgeliefert.“

KVA/FOTO: FLUCHTPUNKT