: Abgesang auf ein Wunschteam
■ Oper: Schaaf/Metzmacher werden vorraussichtlich nicht die neue Intendanz
Nach dem Gespräch, das Kultursenatorin Christina Weiss am Freitag mittag mit dem Orchestervorstand des Philharmonischen Staatsorchesters geführt hat, um über den strittigen Kandidaten für den Posten des Generalmusikdirektors ab 1997 Ingo Metzmacher zu verhandeln, scheint es sich deutlich abzuzeichnen, daß die favorisierte Lösung der Kulturbehörde gestorben ist. Zwar haben Orchestervorstand und Senatorin Stillschweigen vereinbart und Kulturbehördensprecher Hans-Heinrich Bethge ließ nur verlauten, „man wolle jetzt den Vorhang herunterlassen, damit erst einmal Ruhe einkehrt“. Aber da sich die ablehnende Haltung des Orchesters zu Metzmacher nicht geändert hat, kann man die offizielle Formulierung der gemeinsamen Presseerklärung eigentlich nur in einer Richtung lesen: Orchestervorstand und Kultursenatorin seien übereingekommen, „in den nächsten Wochen in Ruhe und in aller Offenheit über das weitere Vorgehen bei der Nominierung eines neuen Generalmusikdirektors (und der Opernleitung) zu beraten.“ Regisseur Johannes Schaaf, der Wunschkandidat der Behörde für den Intendantenposten, wird, das darf inzwischen als sicher gelten, ohne seinen Wunschdirigenten Metzmacher nicht kommen. Damit steht die Kulturbehörde ganz ohne Kandidaten da, nachdem Peter Ruzicka anfang der Woche bekannt gab, daß er wegen des undurchsichtigen Sondierungsverfahrens seitens der Behörde nicht mehr zur Verfügung steht.
Zwar „haben wir noch nicht darüber gesprochen,“ so Bethge, „daß wir andere Kandidaten suchen“, aber die Ruhe, die man plötzlich bei der Entscheidungsfindung wünscht, heißt im Klartext nichts anderes, als daß man sich, und diesmal gemeinsam mit dem Orchester, nach einem neuen Gespann umsehen wird. Damit sind der Leipziger Intendant Udo Zimmermann und der Bielefelder Regisseur John Dew wieder im Rennen um die Nachfolge. tlb
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