Miethai & Co.: Abfall
■ Sortieren lohnt doch Von Achim Woens
Nicht selten mehr als 800 Mark jährlich muß manche Mietpartei allein für die Müllabfuhr zahlen. Dazu kommt, daß diese Kosten bedrohlich ansteigen. Um knapp 200 Prozent allein seit 1988. Da die meisten Hamburger in Mehrfamilienhäusern wohnen, wird die Bereitschaft zur Abfallvermeidung meist nicht belohnt. Denn wenn der Nachbar alles Mögliche in die Tonne wirft, kann die Zahl der Gefäße nicht reduziert werden. Macht frau/man sich allerdings klar, daß mancher Hunderter gespart werden könnte, passiert möglicherweise doch etwas.
Durch konsequent getrennte Entsorgung in die Container für Glas und Papier sowie die „gelben“ Tonnen und Säcke können zwischen 20 und 40 Prozent der Müllgefäße überflüssig werden.
Das funktioniert in einem Mietshaus oft nur nach vielen Gesprächen mit den NachbarInnen. Ist diese Aufklärungsarbeit geleistet, sollte der Vermieter – am besten schriftlich – aufgefordert werden, einen entsprechenden Teil der Tonnen abzubestellen.
Alternativ oder gleichzeitig lohnt ein Anruf bei der AG Duales System (
Das ist aber noch nicht alles. Wer sich die Gebührentabelle der Stadtreinigung genau ansieht, wird noch mehr Sparmöglichkeiten entdecken. Denn die Höhe dieser Kosten richtet sich ganz wesentlich nach der Größe der Behälter und dem Transportweg. Lassen es beispielsweise die örtlichen Bedingungen zu, die zehn im Keller stehenden 120-Liter-Tonnen in einen in Straßennähe deponierten 1100-Liter-Container zu tauschen, können die Kosten bis zu 50 Prozent gedrückt werden.
Auch wenn das in diesem Umfang nicht überall möglich ist, so zahlt sich das Nachdenken darüber in der Regel aus. Lehnt der Vermieter ein praktikables Konzept ab, so verursacht er überflüssige Kosten, die er aus eigener Tasche zahlen muß.
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