■ Autofreier Tag: Abenteuerlich
Der Einzelhandel dürfte vollauf zufrieden gewesen sein mit dem europaweiten Aktionstag „In die Stadt – ohne mein Auto“ am Sonnabend. Die Mönckebergstraße zur Fußgängerzone zu machen, erwies sich als voller Erfolg. So sehr drängten sich die Leute, dass sich Frank Bokelmann vom ADFC beklagte, mit dem Rad sei kein Durchkommen gewesen.
Fressbude reihte sich an Fressbude, daneben Geräte, die abenteuerliche Bewegungserlebnisse vermittelten. Der Demonstrationszug wäre ohne die Trommelgruppe, die ihm voraus tänzelte, glatt in der Menge untergegangen – Röhnräder hin, Lama und Elefant her. So eine Veranstaltung „könnte ruhig öfter sein“, fand Familienvater Ralf Kenning. Einen Autofreien Tag in der ganzen Stadt konnte er sich allerdings nicht vorstellen, weil Hamburg „sich das einfach nicht leis-ten“ könne.
In der Langen Reihe hatte der Autofreie Tag den Charakter eines alternativen Stadtteilfestes, das zeigte, wie liebenswert St. Georg ist. Die AnwohnerInnen freuten sich an der ungewohnten Ruhe und verkauften bizarres Gerümpel von ihren Dachböden. Der Inder am Spadenteich bot Pakoras feil, die Leute der verschiedenen Verkehrs- und Anwohnerinitiativen kamen mit den Passanten und untereinander ins Gespräch. Bloß der große Fahrradparkplatz von einfal zur Kirchenallee hin schien nicht so recht nötig zu sein. knö
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