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■ GROB VERKÜRZTAUS DEN BEZIRKEN

Karlshorst: Da der Konsum-Verkaufsstelle in der Wandlitzstraße die Arbeitskräfte fehlten, um normale Öffnungszeiten zu garantieren, entschloß sich der Rat des Bezirkes, die Räume in die Privathände des Ehepaars Witt zu geben. Seit dem 1.7. floriert der Wittsche Farbhandel so gut, daß sie auch Geschäftsräume im Haus nebenan übernehmen konnten. Hier eröffneten sie am 1.11. eine Drogerie, die die Bevölkerung mit Kosmetika, Waschmittel und Plastikhaushaltswaren versorgt.

Prenzlauer Berg: Zweimal die Woche nimmt die Poliklinik in der Christburger Straße den jungen Patienten die Angst vorm Zahnarzt mit Musik. Auf Wunsch wird den Ängstlichen ein Walkman aufgesetzt, und Bob Dylan vertreibt die Gedanken an die schmerzvolle Behandlung. Wer will, kann sich seine eigene Kassette mitbringen oder die Jugendwelle DT 64 einspeisen lassen. Eine Umfrage unter 405 der bislang verarzteten Leute ergab, daß 331 von ihnen mit dem neuen Service zufrieden sind.

Lichtenberg: Den BewohnerInnen des Hauses Archenholdstraße 17 wurde die „Goldene Hausnummer“ für ihre vorbildliche Initiative zur Verschönerung von Haus und Hof verliehen. Doch seitdem ruhen sich die Ausgezeichneten auf ihren Lorbeeren aus. Eine neuerliche Visite ergab, daß der alte Glanz stark vernachlässigt wurde.

Lichtenberg: Ein Traditionskabinett der revolutionären Arbeiterbewegung und des antifaschistischen Widerstandes wurde in der Frankfurter Allee 286 eröffnet. In mehreren Räumen informieren Ausstellungen über die Geschichte des Territoriums von 1878 bis 1945. Ein Abschnitt, der die weitere Entwicklung bis zur Gegenwart beleuchtet, soll die Schau bis zum 40. Jahrestag der DDR bereichern. Zahlreiche zeitgenössische Wort- und Fotodokumente sowie originelle Sachzeugnisse erinnern an den antifaschistischen Widerstand und an die Verfolgung und Ermordung von Juden und Kommunisten.

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