ANTHROPOLOGIE : Uraltes Menschenerbgut entziffert
LEIPZIG | Evolutionsforscher haben erstmals 400.000 Jahre altes menschliches Erbgut entziffert. Es sei gelungen, eine nahezu vollständige mitochondriale Genomsequenz eines Homo heidelbergensis zu sequenzieren, berichtet ein Team um Matthias Meyer vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie im Fachjournal Nature. Mitochondrien sind die Kraftwerke der Körperzellen und besitzen eigenes Erbgut. Der Hominine aus Nordspanien ist der Analyse zufolge mit dem Denisova-Menschen verwandt, einem ausgestorbenen Verwandten des Neandertalers aus Asien. Das zuvor älteste analysierte Erbgut von Homininen – modernen Menschen und seinen ausgestorbenen engen Verwandten – stammt nach Meyers Angaben von einem Neandertaler aus der belgischen Scladina-Höhle und sei etwa 100.000 Jahre alt. Älteres Erbmaterial sei bisher nur von Tieren aus Permafrostgebieten analysiert worden. (dpa)