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ALS

Die 1830 erstmals beschriebene Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine Erkrankung der zentralen und peripheren motorischen Nervenzellen. „A“ steht für Schwund, „myo“ für Muskel, „trophisch“ für Ernährungszustand, „lateral“ für seitlich (vom Rückenmark) und „Sklerose“ für die Verhärtung (des seitlichen Rückenmarks). Mit der Multiplen Sklerose (MS) hat ALS trotz des ähnlichen Namens nichts gemeinsam.

Bei ALS kommt es durch die Zerstörung motorischer Nervenzellen zum Verlust von Muskelsubstanz. Die Folge sind Muskelschwund, -zuckungen und -krämpfe, Verspannungen und spastische Lähmungen. Betroffen sind neben Armen und Beinen insbesondere die Sprach-, Kau- und Schluck- sowie die Atemmuskulatur.

Die Lebenserwartung sinkt durch ALS rapide. Der Verlauf ist individuell aber sehr unterschiedlich. Bei den meisten Betroffenen erstreckt sich das Fortschreiten der Lähmungen über drei bis fünf Jahre. Bei etwa zwanzig Prozent der Patienten entwickelt sich die Krankheit wesentlich langsamer (zehn Jahre und mehr). In seltenen Fällen kann sie sich auch innerhalb eines Jahres sehr rasch entwickeln.

ALS tritt meistens zwischen dem fünfzigsten und dem siebzigsten Lebensjahr auf. Pro Jahr erkranken etwa ein bis zwei von hunderttausend Personen. Weltweit scheint die Häufigkeit etwas zuzunehmen. Vor kurzem ging der Tod der britischen ALS-Patientin Diane Pretty durch die Presse, die vor dem Europäischen Gerichtshof vergebens um Sterbehilfe geklagt hatte.

Zur Therapie ist bislang nur ein Medikament zugelassen, das eine moderate Verlängerung der Lebenserwartung bewirkt. Mit Krankengymnastik, logopädischen Übungen und verschiedenen Medikamenten lassen sich einzelne Symptome mildern. Andere Medikamente befinden sich in der Testphase. In der Schweiz arbeiten Forscher an einer Therapie, bei der genetisch veränderte Zellen transplantiert werden sollen.

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