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ALER VON HEUTE

Da strahlte der Fraktionsgeschäftsführer der AL, Dr. Matthias Bergmann, wie ein Honigkuchenpferd: Die am Wochenende von der AL-MVV gewählte Liste der künftigen Abgeordneten beeinhaltet mit Renate Künast, Hilde Schramm, Bernd Köppl, Sabine Weißler, oder Heidi Bischoff-Planz ein ganzes Schock parlamentserfahrener Leute, denen Bergmann nicht jedes Mal aufs Neue erklären muß, wie man eine Kleine Anfrage stellt und wie ein Innenausschuß zur Sondersitzung einzuberufen ist. Ihn wird die Arbeit, wie auch immer, nur zu einem Drittel belasten, weil er zugunsten seines Vaterschaftsurlaubes seine Tätigkeit reduzieren will. Die restlichen zwei Drittel will möglicherweise Hans Jürgen Kuhn übernehmen, wenn er nicht wieder zum Abgeordneten gewählt wird.

Wenn der Umwelt-Abgeordnete Frank Kapek Glück hat, wird er seinen Ruf als basisnaher Unterstützer des Außerparlamentarismus unbeschädigt so aus dem Parlament retten können, wie er ihn mitgebracht hat. Voraussetzung ist, daß ihn niemand mehr genau fragen wird, ob er für oder gegen den zusätzlichen Transitübergang im Süden Berlins ist. Als Berliner würde er wohl einen wollen, als Tempelhofer kriegt er Druck von der Basis. Die verteidigt nicht nur AL –gerecht den ökologischen Wert der dortigen Felder, sondern ganz schnöde auch den Wert ihrer schmucken Eigenheime: AL Realpolitik wie im wirklichen Leben.

Das hält, wie die AL mitteilte, daß der 'Stern' berichtet habe, der sich auf die türkische Zeitung 'Hürriyet' beruft, noch mehr Überraschungen bereit, diesmal aufgetischt vom Kreuzberger Bezirksbürgermeister Wolfgang Krüger (CDU). Er soll laut 'Hürriyet' eine Delegation höherer türkischer Beamter mit dem Hinweis empfangen haben: „Meine Frau hat sich wegen meines Mundgeruchs beschwert. Ich habe ihr gesagt, daß heute eine türkische Abordnung kommt. Damit ich mich denen anpassen kann, habe ich sehr viel Knoblauch gegessen.“ Das nennt der Berliner Humor.

Marianne

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