: AKTENZEICHEN 117 AR 1579/65
Die Tat: Am 23. April 1945 werden 127 Italiener bei Treuenbrietzen, rund 40 Kilometer von Berlin, erschossen. Es handelt sich um so genannte „Militärinternierte“, die die Wehrmacht gefangen genommen hat, da Italien 1943 den Austritt aus dem Krieg erklärt hatte. Bis zum Massaker waren sie Zwangsarbeiter in einer Treuenbrietzener Munitionsfabrik.
Die Täter: Aussagen von zwei Überlebenden zufolge trugen die Täter Wehrmachtsuniformen. Die Bevölkerung schrieb das Massaker der „schwarzen SS“ zu. Inzwischen ist nur noch einer der vier überlebenden Italiener am Leben. Ein anderer, der von dem Verbrechen in der taz berichtet hatte, starb 2004 (siehe auch taz vom 17. 10. 2003).
Die Chancen der Ermittler: Nachdem sich jahrelang nichts tat, ermittelt die Ludwigsburger Schwerpunktstaatsanwaltschaft für NS-Verbrechen unter dem Aktenzeichen 117 AR 1579/65. Doch die Chancen, einen Tatverdächtigen zu ermitteln, sind gering. Die Aussage eines Beteiligten wäre die größte Chance. HKL