VORMERKEN : A wie Alphabet
E wie Eichkamp, Z wie Zehlendorf, P wie Pankow, S wie Schöneberg, R wie Rudow. Der Autor René Hamann, dessen vom Fernsehformat Telenovela inspirierter Roman „Schaum für immer“ im März erschienen ist, hat für die taz die ganze Stadt bereist und ist auf sogenanntes Normales ebenso gestoßen wie auf Obskures, auf Lächerliches wie auf Trauriges. Hamann hat sich dabei den Ruf erworben, ein genauer Beobachter und Ironiker zu sein. Dabei sieht er mit durchaus freundlichem Blick auf die melancholisch-romantischen Augenblicke Berlins. Beispiel? Bitte:
„Es sind hundertfach mehr erleuchtete Lampen als Menschen zu sehen. Eine Frau raucht an einer Bushalte, eine andere kommandiert ihren Pudel, eine dritte schiebt eine Fenstertür im ersten Stock auf. Es gibt kaum hohe Mauern vor den Häusern, die Schäferhunde sind nach Friedrichshain gezogen, die Überwachungskameras sind beim FAB. Es ist still. Durch die Stille kommt Kirchengeläut. Ein knarrender Rollstuhl mit einem Greis. Ein Bus fährt nachdenklich Richtung Schönow. Dann wieder Autos.“
Nun ist erstmals das ganze Alphabet zu hören. Auf Einladung der Verbrecherversammlung erklärt Hamann morgen Abend die Stadt in 26 Abschnitten.
Verbrecherversammlung: René Hamann liest „Das Alphabet der Stadt“, 28. 8., 20.30 Uhr, Monarch, Skalitzer Str. 134