: 74 Leichen in Uganda entdeckt
BERLIN taz ■ Im Norden Ugandas haben die Rebellen der „Lord’s Resistance Army“ (LRA) womöglich eines ihrer größten Massaker verübt. Am Wochenende wurden nach Angaben der „Gesellschaft für Bedrohte Völker“ die grausam zerstückelten Leichen von 74 Menschen gefunden. Wie die Organisation mitteilt, hatte die LRA zuvor mehrere Ortschaften in dem Gebiet 70 Kilometer südlich der nordugandischen Stadt Lira überfallen und viele Kinder verschleppt. Bei einem Gefecht zwischen Armee und LRA seien 9 Rebellen getötet worden und 90 entführte Kinder wieder freigekommen. Der Krieg im Norden und Osten Ugandas hat sich in den letzten Monaten dramatisch verschärft und wird mittlerweile von UN-Seite als einer der schlimmsten der Welt eingestuft. Letzte Woche hatte die nordugandische Acholi-Parlamentariergruppe die Unterausrüstung der Armee kritisiert. Zwei Armeedivisionen im Kriegsgebiet hätten im November kein Benzin erhalten und müssten sich welches ausleihen, wenn sie in Aktion treten wollten, berichteten sie nach einer Reise in die Region. D.J.