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66 Tage Hungerstreik

■ 50 Gefangene in Lebensgefahr

276 Gefangene, Mitglieder und Sympathisanten illegaler linksradikaler Organisationen befinden sich seit 66 Tagen im „Todesfasten“. Sie verweigern jede Nahrung und nehmen auch kein Zuckerwasser und keine Mineralien zu sich. Etwa 1.500 weitere Gefangene unterstützen die Aktionen durch periodische Hungerstreiks.

Die Aktionen begannen ursprünglich in 33 Gefängnissen mit mehr als 2.000 politischen Gefangenen. Auslöser: Der frühere Justizminister Mehmet Agar hatte die Haftbedingungen verschärft. Der neue Justizminister Sevket Kazan hat die Haftverschärfung zunächst annulliert, dann aber doch übernommen.

Die politischen Organisationen, denen die Gefangenen angehören, entscheiden über Fortführung oder Abbruch des Hungerstreiks. Mitglieder der kurdischen PKK haben am Wochenende den Hungerstreik beendet, während die Dev-Sol (Revolutionäre Linke) weiterhin auf ihre „im Kampf gefallenen Helden“ setzt.

In den Istanbuler Gefängnissen Bayrampasa und Ümraniye und in den Gefängnissen von Buca, Sakarya, Canakkale, Bartin, Iskenderun, Bursa Eskisehir und Konya schweben über 50 Gefangene in akuter Lebensgefahr. Viele haben das Wahrnehmungsvermögen verloren. Bislang sind drei Gefangene gestorben: Aygün Ugur am Sonntag im Istanbuler Gefängnis Ümraniye, Altan Berdan Keremgiller am Dienstag im Istanbuler Gefängnis Bayrampasa. Gestern starb mit Ilginc Özkeskin der dritte Gefangene, ebenfalls im Sondergefängnis Bayrampasa. öe

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