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45 Grad im Schatten

Sergio Leones Filmprojekt über die Belagerung Leningrads gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schleppt sich dahin. Leone sieht die Schuld daran anscheinend bei den sowjetischen Behörden, die seine Dreharbeiten nicht genügend unterstützen. Letzte Woche traf er sich mit Vertretern der „Leninfilm“, um Vertragliches festzulegen und ein Ultimatum zu stellen: „Ich warte noch einen Monat, dann schreibe ich dem Minister.“ Über den Verlauf des Gesprächjs ist bis heute leider nichts zu erfahren. Nach Leone soll „Once upon a Time in Russia“ (taz-Arbeitstitel) „kein politischer Film“ werden. Geschildert werden (in Anlehnung an J. Sallsburys Erzählung „900 Tage“) die Eindrücke des New York Times -Korrespondenten und seines Fotografen bei der Blockade Leningrads. Der Film, so Leone, „müßte sowohl Reagan als auch Gorbatschow gefallen“. Unterdes plant Leone neue Western, die er als Serie fürs italienische Fernsehen drehen will. Die Serie soll „Der Colt“ heißen. Als Helden sieht Leone Mickey Rourke und Richard Gere vor, die „mit ihren angegrauten Schläfen und der einen oder anderen Falte im Gesicht mittlerweile reif für den Western sind“.

Letzten Samstag ging in Cannes das internationale Werbefilm -Festival zu Ende. Die amerikanischen Werbeagenturen haben 26 der insgesamt 40 Preise gewonnen. Die Goldene Palme ging an die kalifornische Agentur „Pytka“ (welchen Inhalts der Spot ist meldet dpa leider nicht). Am Festival nahmen insgesamt 48 Länder mit 3500 Spots teil. Erstmals war auch die UdSSR vertreten: mit einem Antialkohol-Werbefilm.

In Arles finden ab morgen bis zum 10. Juli die 19. Rencontres d'Arles, ein Foto-Festival statt. Die Themen des diesjährigen Festivals sind China, Tanz und Werbung. Den Veranstaltern steht eine große Leinwand für Freilicht -Diashows zur Verfügung. In 40 Workshops haben Amateure die Möglichkeit mit Profis zusammenzuarbeiten. Ferner gibt es eine große Zahl von Ausstellungen renommierter Fotografen, die zum großen Teil selbst zugegen sind. Im „Festival Off“ auf der Place du Forum haben Nachwucjhsfotografen die Möglichkeit, ihre Arbeiten dem Publikum und den Fachleuten vorzustellen.

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