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4.000 Tote in Panama

■ Invasionsopfer von US-Soldaten verscharrt

Miami/Panama-Stadt (dpa/taz)

Nach der US-Invasion in Panama im vergangenen Dezember wurden möglicherweise Tausende von zivilen Opfern der Bombardements und Kämpfe in Massengräbern verscharrt. Vor Gericht in Miami antwortete der frührere US-Justizminister Ramsey Clark auf Fragen der Anwälte des von der US-Army gestürzten panamaischen Armeechefs Manuel Noriega am Montag, er habe während eines Besuchs in Panama Hinweise auf Massengräber mit Opfern der US-Invasion erhalten. Möglicherweise seien 4.000 bis 7.000 Menschen getötet worden. Die Anwälte haben mit dem Hinweis auf unnötige Brutalität der US-Soldaten die Einstellung des Verfahrens gegen ihren Mandanten wegen angeblicher Drogenvergehen beantragt. Sie stützen ihren Antrag auf die These, die Invasion habe die „Gesetze und Normen der Menschlichkeit“ verletzt. Nach Angaben des Weißen Hauses kostete die Invasion 539 Menschen das Leben, 314 Mitgliedern der panamaischen Nationalgarde Noriegas, 202 panamaischen Zivilisten und 23 US-Soldaten.

Clark berichtete, bei einer Besichtigung eines Friedhofes in Panama-Stadt habe er Anzeichen von Massenbestattungen gesehen. Panamaer hätten berichtet, US-Soldaten hätten Leichen in einer 36 mal sechs Meter großen, frisch ausgehobenen Grube verscharrt.

Hinweise auf Massengräber erhielt auch taz-Mitarbeiter Leo Gabriel der sich Mitte März in Panama aufhielt und Zeugenaussagen zusammentrug. Auch US -Menschenrechtsorganisationen und die Kirche Panamas trauen den offiziellen Angaben nicht. Isabel Coro, die Gründerin des „Vereins von Familienangehörigen getöteter Militärs und Zivilisten“, fordert nun die Exhumierung von Massengräbern vergeblich. Denn für den US-Vizepräsidenten Dan Quayle ist „das Kapitel Panama abgeschlossen“.

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