■ Cash & Crash: 400 Millionen weg
Mit „umweltfreundlichen“ Argumenten und der Aussicht auf hohe garantierte Ausschüttungen haben die Hanseatische AG (HAG) und die Euro Energie Gruppe in den letzten sechs Jahren vor allem von ostdeutschen Anlegern 400 Millionen Mark geworben.
Nun ist dieses Firmenkonglomerat rund um die Hamburger HAG und die Berliner Mutter Euro-Kapital AG wie eine Seifenblase geplatzt: Das Berliner Aufsichtsamts für das Kreditwesen verlangte wegen unerlaubter Einlagengeschäfte eine Rückzahlung von Einlagen an die Anleger. Die Hanseatische AG mußte im Mai Konkurs anmelden, die Euro-Kapital anschließend ebenso (Info im Internet: http://www. bakred.de).
Die Hanseatische AG modernisierte ostdeutsche Stromwerke und stellte den Betrieb dann teilweise von Kohle auf das umweltfreundlichere Erdgas oder auf Kraft-Wärme-Koppelung um. Finanziell war das Ganze jedoch ein Millionenverlustgeschäft, der Stromverbrauch an den ostdeutschen HAG-Standorten sank.
Erstaunlich ist, mit wie wenig Kapital die Eigentümer – sie werden dem Einflußbereich der Familie Dr. Günter Wagner zugeordnet – operieren konnten: Mit nur gut drei Millionen Mark an stimmberechtigtem Kapital steuerten sie über die Wahl der Aufsichtsräte und damit der Vorstände den 400-Millionen- Konzern. Vom Konkursverwalter wird nun nicht mehr viel zu holen sein. Zur Vorbeugung für künftige Fälle empfiehlt sich die Lektüre der jeweils neuesten Ausgabe bzw. CD-Rom von Heinz Gerlachs „Direkter Anlegerschutz“, auf der Dokumente über gut 150 bisweilen sehr dubiose Anbieter gespeichert sind (Tel. 06171/63 70-0). Max Deml
Öko-Invest-Anlage-Hotline: 0190-787874, 1 Min. = DM 2,40
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