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4-Tage-Woche bei VW

■ Zehn Prozent weniger Lohn im Jahr

Die Wolfsburger Volkswagen AG wird zu Beginn des nächsten Jahres die Vier-Tage-Woche einführen und damit drohende Massenentlassungen vermeiden. Dieses Ergebnis gaben VW-Tarifchef Jochen Schumm und IG-Metall- Verhandlungsleiter Jürgen Peters nach einem insgesamt 40stündigen Verhandlungsmarathon im Anschluß an die fünfte Verhandlungsrunde am Donnerstag morgen in Hannover bekannt.

Zur Sicherung von 30 000 der insgesamt gut 100 000 Arbeitsplätzen verringert sich die wöchentliche Arbeitszeit vom 1. Januar 1994 an in den sechs inländischen VW- Werken um 20 Prozent von 36 auf 28,8 Stunden. Die Arbeitnehmer müssen nach Berechnungen der IG Metall auf rund zehn Prozent ihres Jahreseinkommens verzichten, weil Einmalzahlungen verrechnet wurden. Dafür konnte die Höhe der monatlichen Entgelte beibehalten werden. VW spart etwa 20 Prozent der früheren monatlichen Lohnkosten (jährlich rund 1,8 Milliarden DM).

Schumm sagte, in langen Verhandlungen sei es gelungen, eine „vernünftige Lösung zu finden“. VW sei dem gesetzten Ziel der 20prozentigen Lohnkosteneinsparungen „sehr nahe gekommen“. Nachdem es schon frühzeitig Einigkeit über grundsätzliche Fragen gegeben habe, hätten sehr viele Details abgestimmt werden müssen, erklärte Schumm die lange Verhandlungsdauer.

Peters betonte nochmals am Donnerstag mittag vor Journalisten, mit der Einigung sei „die Horrorvision von Massenentlassungen vom Tisch“. Der Gewerkschafter wertete die Einigung als tragfähigen Kompromiß, zumal für zwei Jahre ein Schutz vor betriebsbedingten Entlassungen erreicht worden sei. „Wir glauben, den Arbeitnehmern den Beitrag zumuten zu können.“ Auch VW-Gesamtbetriebsratschef Klaus Volkert zeigte sich zufrieden . dpa

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