17.– 25. Juni 2023: Polen
Reiseleitung: Gabriele Lesser

Eins der Wahrzeichen von Danzig - das Rechtstädtische Rathaus am Langen Markt Bild: Ventus
Warschau - Lodz - Danzig
Unsere Reise startet in der pulsierenden Hauptstadt Warschau (Warszawa), geht dann weiter zur zentralpolnischen Industrie- und Arbeiterstadt Lodz (Lodz) und endet in der nordpolnischen Ostsee- und Hafenstadt Danzig (Gdansk). Drei Städte, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
PREIS: 1.590 € DZ/HP/ohne Anreise)
VERANSTALTER:
Ventus Reisen, Berlin,
Tel. 030-391 00 332, office@ventus.com
Die Reise kann nur beim Veranstalter gebucht werden.
Von Danzig aus erfasste in den 1980er Jahren die Gewerkschafts- und Freiheitsbewegung Solidarnosc das ganze Land. Es kam zum Umsturz.

Ihre Reiseleiterin ist Gabriele Lesser, Historikerin und taz-Auslandskorres- pondentin in Polen.
Warschau ist die boomende Hauptstadt, deren Wolkenkratzer immer höher in den Himmel schießen. Das Lebensmotto hier heißt "Tempo, Tempo!".
Und Lodz entdeckt gerade seine Identität als "Stadt der Frauen" wieder. Denn groß geworden ist die Tuchmacherstadt durch Arbeiterinnen, die aus dem Land in die Stadt kamen und immer emanzipierter wurden.
In alles drei Städten spielte vor dem Zweiten Weltkrieg die jüdische Minderheit eine maßgebliche Rolle. Auf unserer Reise werden wir nicht nur aktiven Polen und Polinnen begegnen, sondern immer auch einen Blick auf das jüdische Erbe der drei Städte werfen.
Dass die Polen großen Anteil am Fall der Berliner Mauer im November 1989 hatten, weiß heute kaum noch jemand außerhalb der Landesgrenzen Polens. Dabei gehören die großen Streiks der Gewerkschaft Solidarnosc, die Gespräche am Runden Tisch, schließlich die noch halbdemokratischen Wahlen am 4. Juni 1989 zu den Grundlagen der europäischen Identität.

Warschau - In der wieder aufgebauten Altstadt Bild: Ventus Reisen
1989 begannen in Polen der Zusammenbruch des Kommunismus und damit die Wiedervereinigung des geteilten Europas. Heute, über 30 Jahre später, ist von der Aufbruchsstimmung direkt nach der Wende kaum noch etwas zu spüren.
Jaroslaw Kaczynski, Parteichef der regierenden Nationalpopulisten (PiS), ätzt im Fernsehen gegen „Polen der schlechtesten Sorte”, ruft einen „Kasten-Krieg” aus – offenbar in Reminiszenz an den früheren "Klassen-krieg" oder brüllt Oppositionspolitiker im Parlament schon mal als „Verbrecherfressen” und „Kanaillen” nieder.
Doch Polens Zivilgesellschaft wehrt sich nach Kräften. Die zahlreichen Bürger-initiativen, Vereine und Stiftungen, die nach 1989 wie Pilze aus dem Boden schossen, versuchen Empathie und Solidarität unter den Polen zu retten. Wie schwer dies zum Teil ist, werden wir auf dieser Reise erfahren.

Im Oktober gab es landesweit Massenstreiks von Frauen gegen das Abtreibungsverbot Bild: Archiv
Die Themen „Zivilgesellschaft, Geschichte, Gegenwart, System- und Mentalitätswandel” werden uns die ganze Reise über begleiten und viel Stoff zu Diskussionen geben.