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3.000 Obdachlose behandelt

■ Bilanz eines Modellprojekts: Versorgung ist unzureichend

Mehr als 3.000 Obdachlose haben in den vergangenen zwölf Monaten in Berlin die kostenlose medizinische Versorgung der Ärztekammer und des DRK in Anspruch genommen. Etwa 80 Prozent von ihnen hätten keinen Krankenschein besessen, heißt es in der neuesten Ausgabe der in Berlin erscheinenden Monatszeitschrift Berliner Ärzte. Knapp 500 der obdachlosen Patienten seien an Fachärzte oder in Krankenhäuser überwiesen worden.

Das Modellprojekt „Niederschwellige medizinische Versorgung von Obdachlosen“ hatte am 1. Juni 1994 in den Bahnhöfen Lichtenberg und Hauptbahnhof seine Arbeit aufgenommen. Eine dritte Behandlungsstelle wurde inzwischen im Stadtbezirk Friedrichshain eingerichtet.

Die medizinische und psychosoziale Betreuung Obdachloser in Berlin sei „unzureichend“ und müsse dringend erweitert werden, geht aus dem Beitrag hervor. Dringend erforderlich sei die Einrichtung einer Obdachlosenambulanz. Schätzungsweise 40.000 Menschen leben in Berlin auf der Straße.

Der Gesundheitszustand der Obdachlosen sei „im allgemeinen sehr schlecht“ und werde mit der Dauer der Wohnungslosigkeit „immer dramatischer“, wird in der Ärztezeitschrift betont. Am häufigsten träten schwere Hautkrankheiten auf, die eine mehrwöchige ärztliche Behandlung erfordern. epd

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