schneller vorlauf: 28 Seelen, ach …

… in meiner Brust. Oder sind es noch mehr? Bei der Kinderbuchautorin Elisabeth Reuter jedenfalls wurden genau 28 Persönlichkeiten diagnostiziert. Sie schluckte Pillen, ging in teuere Sitzungen – und hat nun ihren Therapeuten verklagt, weil er ihr diesen ganzen Unsinn eingeredet habe. Felix Kuballas Dokumentation „Multiple Persönlichkeiten – Wahn der Therapeuten?“ (23.30 Uhr, ARD) beschäftigt sich sehr kritisch und provokant mit dem psychoindustriellen Komplex und seiner profitablen Diagnosepraxis – das angebliche Krankheitsbild der „Multiplen Persönlichkeiten“ etwa wurde vor rund 25 Jahren in den USA erfunden, die „Quarterlife-Crisis“ dagegen ist nagelneu. Prompt stellte sich der ISSD, ein internationaler Fachverband von Traumatherapeuten, auf die Hinterbeine und protestierte mit einer Stellungnahme gegen den Film. Umso mehr gilt: einschalten!