27. Spieltag Fußball-Bundesliga: Freiburg kann doch zu Hause gewinnen
Während die Tabellenspitze verliert, beweist Freiburg nach einer sechsmonatigen Durststrecke, dass es zu Hause gewinnen kann. Hoffenheim schafft nur ein Remis und Werder gewinnt gegen Bochum.
HAMBURG dpa | Bayern schwächelt, Bayer patzt: Tabellenführer FC Bayern München hat einen schweren Rückschlag im Kampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft einstecken müssen. Doch Verfolger Bayer Leverkusen konnte die 1:2-Niederlage des Rekordmeisters am Samstag bei Eintracht Frankfurt nicht nutzen: Die Werkself unterlag wenige Stunden danach klar mit 0:3 bei Borussia Dortmund und kassierte ihrerseits die zweite Saisonniederlage in der Fußball-Bundesliga.
Zum großen Gewinner des 27. Spieltags kann der FC Schalke 04 werden. Mit einem Sieg beim Hamburger SV können die Knappen (54 Punkte) die Spitze erklimmen und Bayern (56) überholen. Bayer bleibt Dritter (53).
Eine Halbzeit lang gaben die Leverkusener in Dortmund klar den Ton an. Allein ein Tor gelang der Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes nicht. Und das rächte sich. Denn BVB-Torjäger Lucas Barrios stellte fünf Minuten nach dem Seitenwechsel den Spielverlauf mit der Dortmunder Führung auf den Kopf. In der 60. Minute gelang dem Argentinier auch noch das 2:0, die Rückkehr von Bayer auf den ersten Platz war dahin. Für den Endstand sorgte Dimitar Rangelow (87.).
1. FC Köln - M.gladbach 1:1 (0:0)
Stuttgart - Hannover 2:0 (1:0)
Nürnberg - Hoffenheim 0:0
Bremen - Bochum 3:2 (0:1)
Frankfurt - München 2:1 (0:1)
Freiburg - Mainz 05 1:0 (1:0)
Dortmund - Leverkusen 3:0 (0:0)
Hamburg - Schalke 04 (So.)
Wolfsburg - Hertha (So.)
***
Tabelle:
1. München 54:24 (Tore) 56 (Punkte)
2. Schalke 04 42:20 54
3. Leverkusen 56:28 53
4. Dortmund 46:33 48
5. Bremen 54:33 45
6. Hamburg 46:30 43
7. Stuttgart 39:35 38
8. Frankfurt 35:39 38
9. Mainz 05 29:33 38
10. Wolfsburg 49:46 37
11. Hoffenheim 34:31 33
12. M.gladbach 35:47 31
13. Köln 23:34 28
14. Bochum 29:49 27
15. Nürnberg 24:43 25
16. Hannover 29:50 23
17. Freiburg 25:49 23
18. Hertha 22:47 15
Und das, nachdem die Bayern den Weg praktisch freigemacht hatten durch die 1:2 (1:0)-Niederlage bei Eintracht Frankfurt. Nach dem frühen Tor von Nationalspieler Miroslav Klose (7.) lief kaum mehr etwas zusammen beim Champions-League-Kontrahenten von Manchester United. Die Eintracht bestimmte das Spiel. Vier Tage vor dem Cup-Duell auf Schalke war vor allem Hans-Jörg Butt gefragt. Der Bayern-Keeper rettete ein ums andere Mal. Doch musste auch er sich in den Schlussminuten bei den Toren von Juvhel Tsoumou (87.) und Martin Fenin (89.) geschlagen geben - für die Bayern bedeutete es die erste Niederlage seit 19 Meisterschaftsspielen.
Camp Nou und das 0:4 beim FC Barcelona waren am Mittwoch, gegen Bundesliga-Kellerkind Hannover gelang dem VfB Stuttgart beim 2:0 (1:0) allerdings auch nichts Spektakuläres. Bis zur 36. Minute dauerte es, bis die Fans der Gastgeber aufatmen konnten. Ciprian Marica nutzte eine Hereingabe von Alexander Hleb; für die zuvor zweimal siegreichen Hannoveraner von Coach Mirko Slomka ein Rückschlag. Kurz vor der Pause hätte Marica für die Vorentscheidung sorgen müssen. Aus rund drei Metern köpft er den Ball aber nur an die Latte. Besser machte er es nach der Pause (54.) mit dem Fuß.
Nach dem vorzeitigen Ende in der Europa League verordnete Trainer Thomas Schaaf beim erkämpften 3:2 (0:1)-Sieg gegen den VfL Bochum einem halben Dutzend seiner Profis erstmal eine Auszeit - bereits am Dienstag steht das DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Augsburg auf dem Programm. Und am Ende ging die Rechnung auf: Denn auf die Gäste-Tore durch Stanislav Sestak (14.) und Zlatko Dedic (63.) hatten Claudio Pizarro (58.), Marko Marin (65.) und Torsten Frings (81.) die passende Antwort.
Mit dem 1:0 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 gelang dem SC Freiburg das langersehnte erste Erfolgserlebnis. Die Mannschaft von Trainer Robin Dutt feierte den ersten Sieg im heimischen Stadion seit dem 3:0 gegen Borussia Mönchengladbach am 27. September 2009. Den entscheidenden Treffer erzielte Johannes Flum bereits in der zehnten Minute. Der Aufsteiger aus Freiburg knüpfte wieder Kontakt zu den Nichtabstiegsrängen, der Neuling aus Mainz verpasste es vorerst, noch weiter an die internationalen Plätze ranzukommen.
Zwei Serien gingen beim 0:0 zwischen dem 1. FC Nürnberg und 1899 Hoffenheim zu Ende. Nach zuvor zwei Siegen war es das erste Remis für den fränkischen Aufsteiger. Die Mannschaft von Coach Dieter Hecking ist zwar seit unmehr fünf Spielen ungeschlagen, von den gefährdeten Plätzen in der Tabelle konnte sich die "Club" aber nicht absetzen. Und Hoffenheim? Der Herbstmeister der vergangenen Saison dümpelt trotz des ersten Punktgewinns nach zwei Niederlagen im Mittelfeld.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!