Reise mit taz-Redakteurin Doris Akrap ist abgesagt: Mainz / Rüsselsheim / Bacharach

Alte Römerstadt inmitten einer Region mit vielfältiger Geschichte: Rhein und Riesling, Buchdruck und Biontech, Gastarbeiter und Gegenkultur

Welltkulturerbe Oberes Mittelrheintal - hier bei Kaub Bild: Creative Commons - Fritz Geller-Grimm

Zum Programm gehören Spaziergänge in Mainz und in den Weinbergen Rheinhessens, ein Besuch der Firma Biontech, ein Blick in die Geschichte Rüsselsheims, der Autostadt im Wandel, Gespräche über nachhaltige Wasserwirtschaft plus eine Schifffahrt von Bingen bis Bacharach - mit 4 Übernachtungen im Hotel Erbacher Hof des Bistums Mainz.

Preis: 830 € (DZ/HP/ohne Anreise), Einzelzimmer-Zuschlag: 114 €

Reiseveranstalter: Ventus Reisen, Berlin office@ventus.com,  Tel.: 030-39 10 03 32, 

Die Reise kann nur beim Veranstalter gebucht werden.

 

- Reiseleitung durch taz-Redakteurin Doris Akrap

- 4 Übernachtungen im Hotel Erbacher Hof des Bistums Mainz

- Besuch im Mainzer Gutenberg-Museum und beim Impfstoff-Entwickler Biontech

- Tagesausflüge nach Bacharach mit Rhein-Schifffahrt sowie nach Rüsselsheim

- Fahrt in die Winzerorte Guntersblum und Nierstein mit Wanderung in den Weinbergen

HIER die weiteren Leistungen

Wer Mainz hört, denkt vermutlich zuerst an die Mainzelmännchen und dann an Fastnacht, weil Mainz da singt und lacht. Kenner wissen natürlich, warum man in Mainz so schnell ins Singen und Lachen kommt: Man muss von den römischen Mauern nur auf der einen oder der anderen Seite des Rheins einen Hügel hoch, um an ein Gläschen besten deutschen Rieslings aus den größten deutschen Weinanbaugebieten Rheinhessen und Rheingau zu kommen.

Doris Akrap, seit 2008 Redakteurin der taz, derzeit im Ressort "taz am Wochenende"; ging in Rüsselsheim aufs Gymnasium.

- Bioweinanbau in Deutschland

- Naturschutz und klimaresiliente Wasserwirtschaft

- Opelwerk Rüsselsheim und Migrationsgeschichte

- Stadtgeschichte Mainz

- Stadtspaziergang „römisches Mainz“

- Besuch des Gutenberg-Museums sowie der Firma Biontech in Mainz

- Besuch im Naturschutzzentrum Rheinauen in Bingen

- Schifffahrt auf dem Rhein von Bingen nach Bacharach

- Besuch des Bioweinguts Randolf Kauer in Bacharach

- Besuch im Museum "Stadt und Technik" in Rüsselsheim

- Treffen mit Deniz Yücel, PEN-Präsident und Ex-taz-Redakteur

- Wanderung in den Weinbergen zwischen Guntersblum und Nierstein

- Gespräch im Deutschen Weininstitut über Klimawandel und Weinanbau

Die Reiseleitung achtet während der Reise auf die Einhaltung der Corona-Regeln (Abstand, Hygiene, FFP-2-Masken). Das Hotel hat seinen Service auf diese Regeln eingestellt. Die Corona-Verordnungen des Landes Rheinland-Pfalz finden Sie HIER  und eine gute Zusammenfassung auf der Website Tourismus-Wegweiser. Vor der Reise erhalten Sie vom Veranstalter eine aktuelle Übersicht der Regelungen.

Und wer einmal von den rheinhessischen Hügeln den Ausblick über den majestätischen Fluss auf die Mündung des Mains in den mythischen Rhein geschaut hat, erkennt die strategischen Motive hinter der Entscheidung der Römer ausgerechnet hier ein militärisches und ziviles Zentrum ihrer Herrschaft zu bauen.

Wir werden einen Spaziergang mit Stadtführung durch das römische Mainz machen, wo wir u.a. auch schon die Anfänge des Weinanbaus in der Antike kennenlernen. Außerdem hier das Gutenbergmuseum besuchen, das weltweit einzige Museum für Buchdruck, in dem u.a. die Maschinen und die Gutenberg-Bibel des Mainzer Buchdruckerfinders Johannes von Gutenberg zu sehen sind. Denn Mainz steht wie das gesamte Rhein-Main-Gebiet schon immer für eine ganz eigene Mischung aus alten und neuen Ufern:

In der Altstadt von Mainz Bild: GNU Free Documentation Licens

Eine Region, die von Rhein und Main umschlossen wird und in deren Mitte der größte europäische Flughafen liegt. Eine Region, in der sich Naturschönheiten und technischer Fortschritt verschmelzen.

Und deswegen ist es auch kein Wunder, dass auch das Deutsche Weininstitut seinen Sitz in Bodenheim bei Mainz hat. Wir werden uns von einem Experten des Instituts u. a. über die Qualitätssicherung und die Bedeutung der deutschen Winzer auf dem europäischen und dem Weltmarkt informieren lassen.

Wir werden mit einer Schiffstour und einer Wanderung die sanften Weinberge Rheinhessens erkunden und dabei unter anderem den sagenhaften Ausblick vom berühmten „Roten Hang“ bei Nierstein kennenlernen und bei einem Ökowinzer der Region einkehren, der uns über die Neupositionierung der hiesigen Weine informieren und dazu ein paar gute Tropfen servieren wird.

Bacharach am Oberen Mittelrheintal Bild: Archiv

Die Schiffstour führt uns dann rheinabwärts über Bingen nach Bacharach, wo wir das Weingut Dr. Kauer besuchen, das die Tochter eines der renommiertesten Biowinzer der Region führt: Randolf Kauer ist Professor für biologischen Weinanbau an der Hochschule in Geisenheim. Mit ihm ist ein Gepräch über die aktuellen Probleme der Biowinzer geplant.

Guter Wein braucht gute Böden, aber auch Wasser. Und davon hat der Rhein zwar so einiges. Aber seine Qualität alarmiert wegen der massiven Schiffahrtsindustrie und des übergroßen Aufkommens von Mikroplastik seit Jahren Umweltaktivisten und Wasserexperten.

In Mainz gibt es verschiedene Projekte, mit denen an der Zukunft des Wassers gearbeitet wird: vom kleinen ehrenamtlichen Wasserschutzprojekt „Refill“ über private Renaturierungsprojekte bis zu größeren wasserwirtschaftlichen Projekten, die von der Landesregierung als „klimaresiliente Wasserwirtschaft“ bezeichnet werden. Vertreter des Umweltamtes werden uns mehr davon erzählen.

Mainzer Dom Bild: Gästeführerverband Mainz e.V.

Ein Zentrum blieb Mainz übrigens interessanterweise auch nach dem Niedergang der Römer: die Mainzer Erzbischöfe gehörten zu den einflussreichsten Männern im Heiligen Römischen Reich der deutschen Kaiser. Bis heute ist Mainz eine bedeutende Diözese, weswegen wir während unserer Reise auch im Erbacher Hof beherbergt werden, dem Tagungs- und Gästehaus der Akademie des Bistums Mainz.

Und selbstverständlich werden wir uns auch den Dom angucken und hoffentlich auch mit einem Vertreter der Diözese beim Frühstück darüber sprechen können, wie sich die jüngsten Skandale in der katholischen Kirche auf den Betrieb auswirken und wie man hier darüber redet.

Schließlich planen wir einen Besuch „An der Goldgrube“ in Mainz, dem Sitz des Pharmaunternehmens Biontech, das mit der Entwicklung eines Covid-Impfstoffs weltweit bekannt geworden ist und dessen Chefs, die Mediziner Uğur Şahin und Özlem Türeci einen Migrationshintergrund habe, wie so viele in dieser Region, die einst als Gastarbeiter oder Lohnarbeiter in diese Region kamen.

Rüsselsheim Bahnhof Opelwerk direkt neben dem Haupteingang des Werks, in dem Ende der 1970er Jahre 42.000 Menschen arbeiteten, 2022 nur noch 11.000. Bild: Jivee Bau Commons Wikimedia

Am Beispiel von Rüsselsheim, der Opel-Stadt am Main, wo Adam Opel die Nähmaschine erfand, wollen wir diese spezifische Geschichte dann vertiefen. Wir werden die alten Werkshallen besuchen und anschließend einen Stadtrundgang machen, auf dem wir mehr über die Geschichte der Gastarbeiter bei Opel und in der Region erfahren.

Diese hängt eng auch zusammen mit den Protesten der Gegenkultur seit den 70er Jahren, von der Agitation am Opel-Werkstor über die Proteste gegen die Frankfurter Startbahn West bis zum Kampf gegen Rassismus in den 90er Jahren. So wurde der Slogan „Prima Klima“ damals in Rüsselsheim erfunden, um gegen den wachsenden Rassismus zu protestieren. Heute steht er für die Bewegung, die den Klimawandel stoppen will.

Über die Geschichte der Gastarbeiter so wie der Protestkultur werden wir mit dem ehemaligen taz-Redakteur und Ex-Pen-Präsident Deniz Yücel sprechen, der in Rüsselsheim groß wurde und dessen Vater einer der ersten türkischen Gastarbeiter in der Stadt auf der anderen Mainseite war: in Flörsheim, wo Adam Opel seine Nähmaschine rüber rudern und verkaufen wollte, aber von Flörsheimer Schneidergesellen vertrieben wurde.

Die Flörsheimer Schneider befürchteten, die Maschine würde ihre Arbeitskraft überflüssig machen. Und so wurde Rüsselsheim eine Industriestadt und das viel ältere Flörsheim blieb ein Bauerndorf. Sie sehen, im Rhein-Main-Gebiet führt der eine Faden zum anderen und irgendwie hängt alles mit allem zusammen. Eine echt integrative Region, in der man bei einem sehr guten Glas Wein 1001 interessante Geschichten erfährt, die von einem zum andern führen. Lassen Sie sich verführen!

Die Reiseleistungen im Einzelnen HIER

Beginn und Ende der Reise:

Wir treffen uns am Sonntag, den 23. Okt. um 17 Uhr im Erbacher Hof, einer Einrichtung des Bistums in der Mainzer Altstadt.

Ende der Reise: Donnerstag, 27. Okt. um 16 Uhr im Erbacher Hof (15 Min. zum Hauptbahnhof)

Teilnahme nur für  Geimpfte bzw. Genesene möglich

Zur Sicherheit der Reisegruppe und unserer Gesprächspartner*innen müssen alle Reisenden geimpft sein (im Regelfall inzwischen mit einer Auffrischungs-Impfung) oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sein. Details dazu HIER. Damit verbessern wir auch die Möglichkeit, uns während der Reise im Rahmen lokaler Corona-Schutzregeln bewegen zu können.

Die Corona-Verordnungen des Landes Rheinland-Pfalz finden Sie HIER und eine gute Zusammenfassung auf der Website Tourismus-Wegweiser. Vor der Reise erhalten Sie vom Veranstalter eine aktuelle Übersicht der Regelungen.

Während der Reise achtet die Reiseleitung auf die Einhaltung der Corona (Abstand, Hygiene, Masken). Das Hotel hat seinen Service auf diese Regeln eingestellt.