20.04.2023: Alles anders machen - Das kurze Leben der Ost-taz

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Alles anders machen: Nach der Friedlichen Revolution, dem Fall der Deutschland teilenden Mauer schien für kurze Zeit alles möglich. Nur wenige erinnern sich heute an die Ost-taz, das Projekt junger, enthusiastischer Amateur*innen, die unter "Aufbauhilfe" der Westberliner taz-Redaktion das umzusetzen versuchten, was zuvor in diesem Land unmöglich war: eine ost-westdeutsche Zeitung.

Michael Biedowicz, Gründungsmitglied der Ost-taz, erzählt in seinem Film von diesem Projekt und lässt die Protagonist*innen von 1990 zu Wort kommen: Jürgen Kuttner, Kalle Ruch, Arno Widmann, Georgia Tornow, Anja Maier u.v.a.

Der Ost-taz war nur eine kurze Lebensdauer beschieden. Schon zur Währungsunion am 1. Juli 1990 war Schluss und einige der Macherinnen und Macher wechselten in die West-Berliner Redaktion. Doch diese Vereinigung verlief nicht glimpflich. Zu unterschiedlich waren die Vorstellungen der ost- und westdeutschen tazler*innen.

Ein historisch bedingtes, einmaliges Verkaufskonstrukt sorgte für das rasche Ende: Im Übergang aus der DDR-Planwirtschaft zur Marktwirtschaft kaufte die DDR-Post der Ost-taz ihre komplette Druckauflage ab. Ein gutes Geschäft, zwangsläufig ohne lange Lebensdauer.

Alles anders machen. Das kurze Leben der Ost-taz hatte kürzlich auf dem "achtung berlin Filmfestival" Premiere. Die taz zeigt den Film nun nochmals in ihren Räumen in der Berliner Friedrichstraße. Im Anschluss an die Filmvorführung diskutiert taz Chefredakteurin Katrin Gottschalk mit Karoline Bofinger (Ost-taz und West-taz), Anna Lehmann (Leiterin des Parlamentsbüros der taz mit ostdeutscher Biographie) und dem Regisseur Michael Biedowicz über die Ost-taz und die Frage, wieviel Ost heute in der taz zu finden ist.

Dienstag, 25.4.2023, 19 Uhr

taz Kantine, Friedrichstraße 21, Berlin-Kreuzberg

Eintritt frei

Wir laden Sie herzlich zur Filmvorführung und Diskussion ein und freuen uns auf Ihren Besuch.

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