DIE GESELLSCHAFTSKRITIK : 2000 war alles am besten
WAS SAGT UNS DAS? Electronic Arts stellt seine „Fußball Manager“-Reihe ein. Endlich
Alle Verantwortlichen bei deutschen Bundesligaklubs können aufatmen: Electronic Arts (EA) hat mit dem „Fußball Manager 2014“ das letzte Computerspiel dieser Reihe auf den Markt geworfen. Dann ist Schluss. Und damit ist der Fluch gebrochen. Wer auf dem Cover des „EA Fußball Manager“ abgebildet war, mit dem ging es bald bergab – oder nie mehr bergauf: Lothar Matthäus zierte zum Beispiel bei der 2003-Version die Front des Spiels. Lief seitdem nicht so. Es folgten Thomas Doll, Hans Meyer und Felix Magath. Alle durften, nachdem sie das Cover zierten, noch ein paar Monate arbeiten – und dann: Tschüs Klub, hallo Abfindung!
Doch das Ende der Managerreihe von EA entlastet nicht nur die Jobagenturen, sondern auch alle Spieler von der immerwährenden Hoffnung, vielleicht würde die nächste Ausgabe endlich die Kombination aus Spielfluss, Witz und Komplexität so hinbekommen, dass es wieder Spaß macht, sich seinen Verein zu basteln. EA hat das nie geschafft. Der letzte Fußballmanager, der weder überkomplex noch völlig unterfordernder Blödsinn und dazu auch noch lustig war, war „Anstoss 3“. Der erschien 2000 und hatte prima Statusmeldungen („Ihr Spieler hat sich beim Angeln eine Blase gelaufen und kann die kommenden Tage nur eingeschränkt trainieren“). Besser wurde es nimmer. Die EA-Reihe war nichts als Fortschritt um jeden Preis – gegen die Menschen und gegen den guten Geschmack. Und reale Personen mussten unter „Anstoss 3“ auch nicht leiden. Hersteller Ascaron hatte gar keine Rechte an den originalen Namen. JÜK