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2.000 Eisenbahner bald arbeitslos

■ Bahn kann Gleisbaufirma keine Aufträge mehr garantieren

Bei der Deutschen Gleis- und Tiefbau GmbH Berlin (DGT) droht nach Angaben der Eisenbahnergewerkschaft GdED die Entlassung von 2.000 der 4.900 Beschäftigten in den fünf neuen Bundesländern und Berlin.

Hintergrund seien geplatzte Verhandlungen der Gesellschaft mit der Deutschen Bahn AG über Auftragsgarantien, berichtete die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands gestern. Diese Auftragsgarantien hätten Entlassungen verhindern können. Die DGT habe daraufhin die tariflich zugesagten Arbeitsplatzgarantien abgelehnt und wolle nun umgehend 40 Prozent der Beschäftigten entlassen. Die DGT war am späten Nachmittag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die DGT hat laut GdED Auftragsgarantien in Höhe von 120 Millionen Mark verlangt, um den Personalabbau zu verhindern und den Tarifvertrag mit der GdED einhalten zu können. Die Bahn habe aber ihre ursprünglich gemachte Zusage einer garantierten Vergabe von Aufträgen an die DGT nicht mehr aufrechterhalten können. Sie sei aus Wettbewerbsgründen verpflichtet worden, die Bauaufträge auszuschreiben, erklärte die Gewerkschaft.

Das vorgelegte Personalkonzept habe die GdED als nicht verhandelbar abgelehnt. Die Gewerkschaft wolle nicht zulassen, daß Vertragsstreitigkeiten zwischen Bahn und DGT auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden. Es sei ab sofort mit Protesten und spontanen Arbeitsniederlegungen zu rechnen.

Die DGT war Ende 1994 gegründet worden. Das Unternehmen faßte die Gleisbaubetriebe der früheren ostdeutschen Reichsbahn zusammen. dpa

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