: 200 Mark mehr für Metaller in Berlin-Brandenburg geboten
Berlin (dpa) - Eine pauschale Erhöhung der Einkommen um 200 Mark monatlich hat der Unternehmensverband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg angeboten. Bei Wiederaufnahme der zweiten Tarifrunde in Berlin am Dienstag appellierte der Verhandlungsführer des Verbandes, Lothar Heinzmann, an die IG Metall der DDR, daß angesichts der zugespitzten wirtschaftlichen Lage im Augenblick nicht mehr möglich sei. „Wir dürfen die Betriebe nicht weiter überfordern, sonst kommt bei vielen statt des erwünschten Neuanfanges das schnelle Ende“, sagte er.
Die Arbeitgeber bieten außerdem an, daß Mitarbeiter, die nicht weiter beschäftigt werden können, Kurzarbeitergeld erhalten und gleichzeitig an Umschulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen sollen. Kündigungen sollen nicht vor dem 30. Juni 1991 wirksam werden. „Auf diese Weise wollen wir den Werktätigen aus der Metallund Elektroindustrie neue Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Berufen und Branchen eröffnen“, sagte Heinzmann. Nach übereinstimmender Ansicht der Tarifparteien seien die Betriebe der Branche „personell stark überbesetzt“. Die Arbeitgeber wollen ferner die 40-Stunden-Woche vom 1. Oktober 1990 an zusammen mit Maßnahmen zur Erhöhung der Produktivität einführen. Als Urlaub sollen 20 Tage gelten. Die Verhandlungen werden Signalwirkungen haben.
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